Ab dem 1. März informieren Sachsenforst und der Deutsche Wetterdienst wieder über die örtliche Waldbrandgefahr in Sachsen. Bis zum Oktober wird tagaktuell die Waldbrandgefahrenstufe für 31 sächsische Vorhersageregionen berechnet und bekannt gegeben.
Waldbrand im Winter und noch dazu bei hohen Niederschlägen? Falk Böttcher, Agrarmeteorologe beim Deutschen Wetterdienst, beschreibt die aktuelle Situation: »Die oberen Bodenschichten sind durch den Niederschlag der letzten Wochen gut durchfeuchtet. Dennoch erleben wir aktuell einen frühzeitigen Vegetationsbeginn. Bei einer raschen Vegetationsentwicklung in den nächsten Wochen kann die Waldbrandgefahr relativ schnell steigen, falls es gleichzeitig nur wenig regnet.«
Zusätzlich weisen die sächsischen Wälder derzeit eine außergewöhnlich hohe Brandlast auf. Die massiven Waldschäden der vergangenen Jahre durch Stürme und Insektenbefall sowie die noch zu erwartenden zusätzlichen Schäden durch Borkenkäfer in diesem Jahr führen zu einer großen Menge an abgestorbenen Bäumen und Kronenteilen. Diese stellen einen leicht entzündbaren Brennstoff dar und »befeuern« die Gefahrensituation.
Utz Hempfling, Landesforstpräsident und Geschäftsführer von Sachsenforst, ruft daher alle Waldbesucher zu Umsicht und Aufmerksamkeit im Wald auf. Denn: »Leider sind die meisten Waldbrände auf leichtsinniges oder verantwortungsloses Verhalten zurückzuführen«. So auch im vergangenen Jahr: Von den registrierten 153 Waldbränden konnten 111 auf Fahrlässigkeit, 23 auf Vorsatz und nur vier auf natürliche Ursachen zurückgeführt werden.
In 15 Fällen war die Ursache für den Brand unbekannt. Ins-gesamt fielen im Jahr 2019 fast 41,5 Hektar Wald in Sachsen den Flammen zum Opfer (2017: 40 Waldbrände mit einer Gesamtfläche von 3,9 Hektar; 2018: 195 Waldbrände mit einer Gesamtfläche von 240 Hektar).
Jeder Waldbesucher kann mit seinem Verhalten einen Beitrag zum Waldbrandschutz leisten. In Sachsen ist der Umgang mit offenem Feuer im Wald und in dessen Nähe (bis in 100 Meter Entfernung) grundsätzlich ganzjährig verboten. Darunter fallen unter anderem das Rauchen und Grillen sowie das Zünden von Lagerfeuern. Ausnahmen können durch die zuständigen unteren Forstbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte genehmigt werden.
Für den Waldbrandschutz gilt grundsätzlich: Die Zufahrtswege zu Waldgebieten müssen für Rettungsfahrzeuge freigehalten werden. Neben offenem Feuer gehen auch Gefahren durch aufgeheizte Katalysatoren von abgestellten Fahrzeugen auf trockener Bodenvegetation aus. Wer einen Waldbrand entdeckt, ist verpflichtet, unverzüglich einen Notruf abzusetzen. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr kann eine weitere Ausbreitung von Waldbränden in den meisten Fällen effektiv verhindert werden.
Alle, die beim Thema »Waldbrandgefahr« auf dem aktuellen Stand sein möchten, können die mobile App »Waldbrandgefahr Sachsen« von Sachsenforst nutzen. Schnell und unkompliziert erhalten Waldbesucher Informationen zur örtlichen Waldbrandsituation und zum richtigen Verhalten vor und im Brandfall.
Über die integrierte Notruf- und Standort-Funktion kann jeder Waldbesucher für die eigene Sicherheit vorsorgen und den Schutz der sächsischen Wälder unterstützen. Dank der GPS-gesteuerten Standortermittlung sind die exakte Position des Brandherdes und der nächstgelegene Rettungspunkt im Wald leicht zu ermitteln. Die Waldbrand-App ist in der brandneuen Version in allen gut sortierten App-Stores kostenfrei erhältlich.
Die aktuellen Waldbrandgefahrenstufen sowie Informationen zum Thema Waldbrand finden Sie im Internet unter www.sachsenforst.de oder www.dwd.de/waldbrand.
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