Anlässlich der internationalen Leitmesse für Bioprodukte »Biofach 2020« in Nürnberg weist Landwirtschaftsminister Wolfram Günther auf die Bedeutung leistungsfähiger Strukturen für die Verarbeitung und Vermarktung von Bioprodukten hin. »Neben der ökologischen Erzeugung muss es uns künftig noch besser gelingen, leistungsfähige Verarbeiter und Vermarkter für mehr regionale Wertschöpfung zu gewinnen sowie die Verbraucher von den Vorzügen dieser Erzeugnisse zu überzeugen«, sagt der Minister. »Deshalb richte ich meinen Fokus verstärkt auf den Ausbau regionaler Verarbeitung und regionaler Wertschöpfungsketten.«
Insgesamt 23 Verbände und Unternehmen aus Sachsen präsentieren sich vom 12. bis 15 Februar auf der »Biofach« – auf dem Gemeinschaftsstand des Freistaates, am Stand der Vereinigung ökologischer Landbau Gäa e. V. sowie an Einzelständen. Gisela Reetz, Staatssekretärin für Umwelt und Landwirtschaft, besucht die sächsischen Aussteller am Mittwoch (12.2.) in Nürnberg.
Die »Biofach« ist die internationale Leitmesse der Branche mit nahezu 2 000 Ausstellern aus der ganzen Welt und fast 52 000 Fachbesuchern. Der Freistaat Sachsen unterstützt den Auftritt der sächsischen Unternehmen auf der Messe. Der sächsische Gemeinschaftsstand wird organisiert durch die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH.
In Sachsen hat der Öko-Landbau in den vergangenen Jahren einen deutlichen Schub bekommen. Seit 2016 ist die Anbaufläche in Sachsen um zwei Drittel auf fast 62 000 Hektar gewachsen. Mittlerweile wirtschaftet jeder neunte Betrieb (ca. 11 Prozent) ökologisch. Von den 750 sächsischen Landwirtschaftsbetrieben betreiben 95 eine eigene Hofverarbeitung oder eine eigene Vermarktung, beispielsweise über einen Hofladen.
Während jedoch in diesem Zeitraum die Anzahl der ökologischen Landwirtschaftsbetriebe um etwa 35 Prozent gewachsen ist, gab es bei den Verarbeitungsbetrieben lediglich eine Zunahme um 17 Prozent.
Der Freistaat Sachsen unterstützt den Ökolandbau über die Öko-Flächenprämie jährlich mit mehr als 16 Millionen Euro. Insgesamt stehen für die aktuelle Förderperiode (2014 bis 2021) mehr als 85 Millionen Euro für die Unterstützung des Öko-Landbaus zur Verfügung.
Die Prämien für die zweijährige Umstellung für Acker- und Grünland betragen 330 Euro, für Gemüseflächen 935 Euro und für Dauerkulturen, darunter Obst und Wein, 1 410 Euro pro Hektar. Ab dem folgenden dritten Jahr werden die bisher angewandten Beibehaltungsprämien von 230 Euro pro Hektar für Acker- und Grünlandflächen, 413 Euro für Gemüse sowie 890 Euro für Dauerkulturen gezahlt.
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