Im Rahmen der heute im Sächsischen Landtag stattfindenden Debatte zum Thema »Berufliche Bildung weiter stärken« sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig: »Wir wollen in den kommenden fünf Jahren die berufliche Bildung weiter stärken. Unser berufliches Bildungssystem muss exzellent auf die Anforderungen der nächsten Jahre vorbereitet sein. Dann hilft es, den Wirtschaftsstandort Sachsen und den Fachkräftenachwuchs für das Innovationsland Sachsen zu sichern.«

Der Fachkräftemangel, der sich bereits in einigen Regionen und Branchen abzeichnet, wird ganz überwiegend im Bereich der beruflich Qualifizierten, der Facharbeiter auftreten und nicht bei den Hochschulabsolventen.

Mindestausbildungsvergütung

Minister Dulig hob in diesem Zusammenhang die kürzlich beschlossene Mindestvergütung für Auszubildende hervor: »Vergütung hat auch immer etwas mit Wertschätzung zu tun. Mit der Mindestvergütung wird zugleich die Tarifpartnerschaft gestärkt, denn Tarifverträge haben Vorrang vor der Mindestvergütung. Damit kann es uns gelingen, die berufliche Bildung attraktiver zu machen. Das wird auch den Betrieben bei der Besetzung freier Ausbildungsplätze zugutekommen.«

Schulgeldfreiheit

Aber nicht nur die Ausbildung in den Unternehmen, auch die Ausbildung in den sozialen Berufen gilt es zu stärken und zu verbessern. Mit der geplanten Änderung der gesetzlichen Grundlagen für die Ausbildung zum/zur Staatlich anerkannten Erzieher/-in soll künftig die Schulgeldfreiheit an sächsischen Fachschulen gewährt werden.

Das Sächsische Sozialministerium hat außerdem die Finanzierung der Pflegeausbildung neu aufgestellt. Alle Kosten der Ausbildung, auch die Ausbildungsvergütung, werden über einen Ausgleichsfonds auf Landesebene finanziert. Die Schulgeldfreiheit ist im Berufsgesetz verankert.

Azubi-Ticket

»Für die Stärkung der dualen Berufsausbildung ist die Einführung des Azubis-Tickets ein weiterer Meilenstein«, so Minister Dulig. Das Interesse der Auszubildenden ist groß: Bis November 2019 wurden knapp 16.000 Tickets erworben. Die Prognose deutet auf etwa 19.000 erworbenen Tickets zum Jahresende 2019 hin.

»Wir arbeiten daran, dass künftig alle Auszubildenden in Sachsen das Azubi-Ticket nutzen können, auch wenn sich die Berufsschule nicht in Sachsen befindet«, so Minister Dulig.

Gleichwertigkeit von beruflicher und Hochschulbildung

»Die Gleichwertigkeit von beruflicher und Hochschulbildung liegt mir sehr am Herzen«, erklärt Martin Dulig weiter. »Wir brauchen wieder mehr junge Menschen, die gerne eine berufliche Ausbildung machen und diesen Weg einschlagen möchten. Dafür muss es neben einer vernünftigen Vergütung auch berufliche Aufstiegsperspektiven geben. Und die gibt es! Wir müssen diese nur noch stärker zeigen. Eine Berufsausbildung bietet eigene berufliche Bildungswege, beispielsweise durch Aufstiegsfortbildungen, die den hochschulischen Abschlüssen gleichwertig sind.«

»Wir sind in verschiedenen Bereichen auf einem guten Weg. Es gilt weiter, die Attraktivität der Berufsausbildung zu steigern. Gemeinsam mit den Kammern und Verbänden. Gemeinsam mit dem Bund und den anderen Bundesländern«, betonte Minister Dulig.

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