Es geht um einen klugen Umgang mit der Bevölkerungsentwicklung, um ein starkes Miteinander der Generationen und um eine gute Zukunft gerade auch in ländlichen Regionen. Sachsen fördert deshalb auch in diesem Jahr wieder mehrere neue Demografie-Projekte. Aktuell sind es sieben neue Vorhaben.
Darüber hinaus können für 2020 auch jetzt noch Projektmittel bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB) beantragt werden. Wichtig ist dabei, dass Aspekte der Bevölkerungsentwicklung erkennbar die Grundlage der Projekte sind.
Insgesamt beträgt das Fördervolumen für die Projekte in diesem Jahr rund eine halbe Million Euro. Die Förderung kommt aus dem Förderprogramm Demografie, die Steuermittel werden auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes zur Verfügung gestellt.
Staatskanzleichef Oliver Schenk betonte: «Wir fördern mit unserem Programm die vielen Vereine und Initiativen, die sich für eine gute Entwicklung vor Ort einsetzen. Wir wollen die Attraktivität der Regionen stärken und unterstützen darum das, was die Menschen vor Ort in kreativen und wichtigen Projekten machen«.
Projektträger sind vor allem Vereine, Wohlfahrtsorganisationen oder Kommunen.
Die neuen Projekte eingerechnet, hat Sachsen seit 2007 mehr als 220 Projekte mit insgesamt etwa zehn Millionen Euro unterstützt.
Seit diesem Jahr fördert der Freistaat folgende Vorhaben:
ATB Arbeit, Technik und Bildung gGmbH, »Perspektivwechsel Wirtschaft-Jugend«
Wirtschaftsvertreter, Kommunalvertreter, Multiplikatoren und Jugendliche sollen vor Ort die Perspektive der jeweils anderen Akteure einnehmen. Dialogische Workshops in demografisch betroffenen Gemeinden helfen, Verständnis, Kommunikation und Bewusstsein zu fördern sowie die Anforderungen und Wünsche der Beteiligten kennenzulernen. Zudem werden den Jugendlichen berufliche Perspektiven in der Region nähergebracht.
Kreissportbund Landkreis Bautzen e.V., »Vereinsstrukturwandel begleiten und gestalten«
In den Sportvereinen des Landkreises Bautzen fehlen zunehmend Menschen, die Verantwortung für die Vereinsführung übernehmen oder sich anderweitig engagieren. In dem Projekt sollen Ressourcen und Strukturen der Vereine gebündelt werden. Ziel ist, Vereine zusammenzuführen, die in ihrer Ausrichtung, Struktur und Arbeit ähnlich sind. Als Maßgabe gilt, dabei die Vielfalt an Sportarten und die Zahl der Sporttreibenden stabil zu halten.
Stadt Rodewisch, »In jedem Alter gut in Rodewisch leben – Koordinierungsstelle Seniorennetzwerk«
Die Stadt möchte ein Seniorennetzwerk “Demografie” entwickeln, das Bürger mit Know-how unterstützt und eine Plattform für Austausch und Vernetzung bietet. Wesentliches Anliegen ist es, ein gut vorbereitetes und zufriedenes Altwerden in Rodewisch zu ermöglichen. Hierzu gehören u.a. die Beratung zu Wohnungsanpassung, einen besseren Überblick über vorhandene Leistungen zu schaffen, Fortbildungsveranstaltungen oder Coaching für pflegende Angehörige.
Stadt Burgstädt, »Demografiestudie über die Sportstätten und Mehrzweckhallen in Burgstädt, Taura und Mühlau«
In dem Vorhaben will die Stadt Burgstädt zusammen mit den Gemeinden Taura und Mühlau die demografische Entwicklung im Verhältnis zu den vorhandenen Sportstätten und Mehrzweckhallen sowie künftige Nutzungsarten ermitteln und auswerten lassen. Im Ergebnis werden die Bedarfe an den Sportstätten und Mehrzweckhallen sowie die regionale Zusammenarbeit in der Verwaltungsgemeinschaft und den umliegenden Gemeinden dargestellt.
Stadt Leisnig, »Hallo Leisnig – Das Stadtportal für Leben mit Zukunft«
Die Stadt beabsichtigt, ein Demografiemanagement zu etablieren. Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit (Neu-)Bürgern, Netzwerken, regionalen und überregionalen Akteuren lokale Strategien zum Umgang mit dem demografischen Wandel zu finden und umzusetzen. Den Schwerpunkt bilden die Themen Leben, Wohnen, Arbeiten. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Aufbau einer interaktiven Internetseite (Zukunftsportal) für alle Akteure, Initiativen und Angebote.
Soziales Netzwerk Lausitz gGmbH, »Sozialraumagentur AnDi für ländliche Räume in der Pilotregion Weißwasser«
In der Region Weißwasser soll eine Agentur entstehen, die sozialen Initiativen und Vereinen digitale sowie analoge Hilfe zur Selbsthilfe leistet. Sie dient der gesellschaftlichen Beteiligung sowie einer Professionalisierung der oftmals ehrenamtlichen Angebote. Hierdurch wird dem demografischen Wandel speziell im Ehrenamt unter Einbindung neuer Medien und Techniken entgegengewirkt. Zudem werden ehrenamtliche Strukturen an sich ändernde Lebenslagen angepasst.
Förderverein der Leipziger Denkmalstiftung e.V., »Gemeinsame Zukunft – Hartha wird unser Dach«
Mit verschiedenen, möglichst vielfältigen Ziel- und Nutzergruppen sowie Angebotsträgern soll der Bedarf an Raumnutzungsmöglichkeiten mit dem durch den demografischen Wandel hervorgerufenen Leerstand übereingebracht und eine Zukunftsstrategie entwickelt werden. Diese stellt auch das Stärkenprofil Harthas heraus. Gleichzeitig kann sie zu einem Stimmungswandel in der Bevölkerung hin zu hoher positiver Identifikation mit Hartha als ihrem Lebensmittelpunkt beitragen.
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