In der Online-Ausgabe der „Leipziger Volkszeitung“ vom 29. Januar 2020 stießen Leser auf eine von Amazon geschaltete Anzeige. Dabei handelte es sich um eine Image-Kampagne, in der sich der Online-Versandriese als fürsorglicher Arbeitgeber darstellt.
In der ganzseitigen Anzeige warb das Unternehmen damit, regelmäßige Gesundheits- und Sicherheitsschulungen für seine MitarbeiterInnen durchzuführen – Maßnahmen also, zu denen jeder Arbeitsgeber gesetzlich sowieso verpflichtet ist. Wir sagen: Eine Imagekampagne, die für gesetzlich vorgeschriebene Arbeitgeberpflichten wirbt, hat das Ziel seine Kunden zu täuschen!
Marianne Küng-Vildebrand, Sprecherin für Wirtschaft und Beschäftigung für Die Linke Fraktion im Stadtrat zu Leipzig, erklärt dazu: „Seit 2013 kämpfen die Beschäftigten bei Amazon deutschlandweit für einen Tarifvertrag. Dieser wäre eine ehrliche und tatsächliche Verbesserung für die Beschäftigten. Damit würde das weltweit agierende und marktdominierende Unternehmen Amazon seiner sozialen Verantwortung nachkommen und für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit seinen Beschäftigten und der Gewerkschaft ver.di sorgen.
Damit würden Bedingungen geschaffen, die ein planbares Leben für die MitarbeiterInnen ermöglichen. Doch anstatt zu einer Einigung mit dem Sozialpartner verd.di zu kommen, investiert das Unternehmen lieber in die irreführende Image-Pflege.“
Als marktbeherrschendes Onlineunternehmen hat Amazon außerdem eine Vorbild-Wirkung für die gesamte Branche. Wer aber die Forderungen seiner MitarbeiterInnen seit mehr als sieben Jahren ignoriert, der macht sich mit der Aufzählung von gesetzlich verbindlichen Auflagen schlicht unglaubwürdig.
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