Zwei in Sachsen forschende Wissenschaftler haben einen sogenannten Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats ERC gewonnen. Die Materialforscherin Dr. Gabi Schierning vom Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden und der Neurophysiologe Professor Dr. Stefan Hallermann von der Universität Leipzig erhalten in den kommenden fünf Jahren je etwa zwei Millionen Euro für ihre weiteren Forschungen.
Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: »Ich gratuliere sehr herzlich zu dieser renommierten Anerkennung der Forschungen von Frau Dr. Schierning und Professor Hallermann. Die europäische Forschungs- und Innovationsförderung ist sowohl für Sachsen als auch ganz Europa ein wichtiger Faktor der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung. Aus dem laufenden Programm Horizont 2020 sind seit 2014 fast 365 Mio. Euro an Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen in Sachsen geflossen.
Für Europa bietet die gemeinsame Forschungsförderung nicht nur die Möglichkeit, zu einem weitgehend einheitlichen Forschungsraum zusammenzuwachsen. Sie leistet einen gewichtigen Beitrag dazu, die Zukunft unseres Kontinents erfolgreich zu gestalten, ihn fit zu machen für den globalen Wettbewerb und Lösungen für die Herausforderungen zu finden, vor denen wir gemeinsam stehen.«
Das Forschungsprojekt von Dr.Gabi Schierning trägt den Titel »Makroskopische Quantentransportmaterialien durch Nanopartikelverarbeitung«. Prof. Dr. Hallermann erforscht unter der Überschrift »Molecular mechanisms of presynaptic plasticity« molekulare Mechanismen von Lernen und Gedächtnis.
Die EU-Kommission hat im Mai 2018 für das künftige Forschungsprogramm Programm »Horizont Europa« für den Zeitraum von 2021 bis 2027 ein Volumen von 94,1 Mrd. Euro vorgeschlagen. Mit Blick auf die Diskussion um den Gesamthaushalt der EU in Höhe von 1.279 Mrd. Euro zeigte sich die Ministerin besorgt:
»Der Druck, bei den Ausgaben für Forschung und Innovation zu sparen, wird immer größer. Dies halte ich für eine gefährliche Entwicklung, denn eine unzureichende Mittelausstattung der europäischen Forschungs- und Innovationsförderung befördert ein Zurückfallen Europas hinter Mitbewerbern wie den USA oder China.«
Hintergrund:
In der aktuellen, für alle für alle Forschungsbereiche offenen Antragsrunde wurden 301 von 2453 eingereichten Anträgen nach Begutachtung von unabhängigen Experteninnen und Experten hinsichtlich ihrer Exzellenz zur Förderung vorgeschlagen. Die Erfolgsquote lag damit bei zwölf Prozent. Die ausgewählten Projekte werden mit insgesamt 600 Mio. Euro unterstützt werden. 52 Grants gehen nach Deutschland, 50 nach Großbritannien, 43 nach Frankreich und 32 in die Niederlande.
Der Anteil geförderter Wissenschaftlerinnen liegt bei 31 Prozent.
Pro CoG-Projekt werden maximal zwei Millionen Euro (in Ausnahmefällen bis zu drei Millionen Euro) Fördergelder vergeben. Zielgruppe der ERC Consolidator Grants sind exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, deren eigene unabhängige Arbeitsgruppe sich in der Konsolidierungsphase befindet (in der Regel Wissenschaftler/innen zwischen sieben und zwölf Jahren nach der Promotion).
PM Uni Leipzig: https://www.uni-leipzig.de/newsdetail/artikel/neurophysiologe-entschluesselt-lernprozess-im-gehirn-2019-12-10/
PM IFW: https://www.ifw-dresden.de/de/news-events/news-detail-ansicht/news/gabi-schierning-receives-an-erc-consolidator-grant/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=c12c8ba3aea156c377ed91c561b433dc
Website ERC: https://erc.europa.eu/
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