Die DB Regio AG beabsichtigt den Kauf von 18 neuen, in der Praxis nicht barrierefreien Zügen im Wert von 220 Millionen Euro. Dazu erklärt Sören Pellmann, der Leipziger Bundestagsabgeordnete und Sprecher für Inklusion und Teilhabe der Fraktion Die Linke im Bundestag: „Es ist erstaunlich, mit welcher Ignoranz die DB Regio AG die UN-Behindertenrechtskonvention mit Füßen tritt und Menschen mit Behinderung aktiv vom Bahnverkehr ausschließt.“

„Der Zugang zur Mobilität ist insbesondere für Menschen mit Behinderung entscheidend um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Umso erschreckender ist es, dass sich die DB Regio AG scheinbar nicht von den Praxisanwenderinnen und – anwendern ausführlich beraten lässt, sondern vom Schreibtisch aus entscheidet. In den neuen Zügen der DB Regio AG sind beispielsweise die Rampen mit 15% Steigung ein unüberwindbares Hindernis für Rollstuhlfahrer. Damit gerät das Ziel eines wirklich barrierefreien ÖPNV bis 2022 in weite Ferne. Aus diesem Grund habe ich heute die Bundesregierung zu diesem Umstand befragt und erwarte innerhalb von sieben Tagen eine Antwort auf folgende Frage“:

 

„Wie beurteilt die Bundesregierung den Kauf von 18 Doppelstocktriebzügen KISS durch die DB Regio AG, welche nicht die vorgegebenen Wendeflächen von 150cm für Rollstuhlfahrer erfüllen und deren Rampen mit 15% Steigung ein grundsätzlich unüberwindbares Hindernis darstellen und damit weder barrierefrei noch der UN-Behindertenrechtskonvention Artikel 9 entsprechen (Vgl. Reichert, Peter; 2019: https://www.bsk-ev.org/aktuelles-presse/news-aktuellespresse/detailed-view/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=643&cHash=468a3e7b00d23ae6f58bb7408af89fc0) und wie wurden nach Kenntnis der Bundesregierung Menschen mit Behinderung bei der Auswahl der Züge beteiligt?“ (Frage an Bundesregierung vom 18.11.2019)“

 

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar