Von der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts aus gesehen stehen Kohle als Energieträger, die 1950er Jahre als Zeit, und nicht zuletzt der Staatssozialismus als System, für nationale Entwicklung und Autarkie. Folgt man aber den Kohle-Experten der DDR zu dieser Zeit, waren diese an Projekten in verschiedenen Ländern im sozialistischen Lager beteiligt, standen im Austausch mit der Forschung im Westen, saßen in UN-Wirtschaftskommissionen und planten Fabriken in China.

Anhand der Tätigkeit von technischen Experten einer Branche diskutiert der Vortrag, inwieweit die sozialistische Welt an den beginnenden Prozessen der (Re-)Internationalisierung nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt war und wie sich die staatssozialistischen Akteure darin positionierten.

Jan Zofka ist Historiker und arbeitet am GWZO. Er promovierte über spät- und postsowjetische separatistische Bewegungen auf der Krim und Transnistrien (Moldawien) an der Universität Leipzig. Seit 2014 forscht er an transnationalen Dimensionen der sozialistischen Industrialisierung während des Kalten Krieges mit einem besonderen Interesse an ihrer Verbundenheit mit globalen Entwicklungen.

Das andere Öl. Kohle-Experten in der DDR und Globalisierungsprozesse in den 1950er Jahren“
Referent: Dr. Jan Zofka (GWZO)
Mittwoch, 27. November 2019, 17.15 Uhr
GWZO, Specks Hof (Eingang A), Reichsstraße 4–6, 04109 Leipzig
Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

 

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