Sachsen und Tschechien wollen beim Schutz des Birkhuhns künftig noch enger zusammenarbeiten. Eine entsprechende Vereinbarung haben Vertreter der zuständigen Ministerien beider Seiten jetzt bei einem Treffen in Prag unterzeichnet. Vorgesehen ist die grenzüberschreitende Erhaltung und Entwicklung geeigneter Habitatflächen. Über dafür vorgesehene Maßnahmen und deren Wirkung wollen sich beide Seiten gegenseitig unterrichten. Monitoringaktivitäten sollen wie bisher abgestimmt und Beobachtungsdaten ausgetauscht werden. Dazu sind regelmäßige Treffen einer Arbeitsgruppe auf Ebene der Ministerien vorgesehen.

»Gemeinsame Anstrengungen sind beim Schutz des Birkhuhns geboten«, so Umweltminister Thomas Schmidt. »Tiere kennen keine Staatsgrenzen, die Kammregion des Erzgebirges ist auf beiden Seiten der Grenze der Lebensraum des Birkhuhns. Also darf auch der Artenschutz an der Grenze nicht Halt machen. Ich bin sehr froh, dass die Zusammenarbeit mit unseren tschechischen Nachbarn auch auf diesem Gebiet so gut funktioniert.«

Bereits im August hatte Umweltminister Thomas Schmidt für das Birkhuhn in Sachsen ein Artenschutzprogramm in Kraft gesetzt, das insbesondere Lebensräume für die bedrohte Art wiederherstellen und sichern soll. Solche Lebensräume des Birkhuhns sind niedrige, lichte Wälder, Randbereiche von Mooren sowie Kahlflächen und Heidegebiete, in denen gerade Wald heranwächst.

Hintergrundinformation:

Nach einem durch großflächige Rauchschäden im Erzgebirgswald bedingten Bestandshoch der Birkhühner zu Beginn der 1990er Jahre ist der Bestand rückläufig. Gegenwärtig leben im sächsischen Erzgebirge etwa 50 Birkhühner, im tschechischen Erzgebirge rund 500. Deutschland und die Tschechische Republik tragen entsprechend der Europäischen Vogelschutzrichtlinie gemeinsam Verantwortung für den Erhalt der Birkhühner im Erzgebirge.

Infolge der Aufforstung der Rauchschadflächen finden die Birkhühner immer weniger geeigneten Lebensraum für sich und ihren Nachwuchs. Das Artenschutzprogramm soll in ausgewählten Bereichen möglichst optimale Biotopstrukturen für das Birkhuhn sichern. Dazu wird an den geeigneten Stellen ein lichter und vielgestaltiger Mischwald mit eingebetteten Lichtungen und Balzplätzen entstehen, der auch Stürme und Dürren gut überstehen kann.

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