Seit der Wiedervereinigung und einem tiefgreifenden Strukturwechsel werden die umfangreichen Hinterlassenschaften des stillgelegten Braunkohlebergbaus der DDR bis heute mit Finanzen des Bundes und des Freistaates saniert. Derzeit bauen noch drei sächsische Tagebaue, Vereinigtes Schleenhain, Nochten und Reichwalde, Braunkohle zur Verstromung ab. Nach den Revierkonzepten der beiden Bergbauunternehmen MIBRAG und LEAG würde so die Braunkohlegewinnung im Freistaat ohne Einflussnahme bis Mitte der 2040er Jahre beendet.
Seit Januar 2019 hat die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission »Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung« das Jahr 2038 als Abschluss- und Ausstiegsdatum für die Kohleverstromung empfohlen. Aktuell arbeitet die Regierung daran, diese Empfehlung durch den Erlass entsprechender Gesetze umzusetzen. Damit ist in dem Zieldreieck aus sicherer Energieversorgung, struktureller Entwicklung der Braunkohleregionen und Begrenzung von Folgen einer langfristigen Klimaveränderung der Weg hin zu einem vorzeitigen Ende der Braunkohlegewinnung auch im Freistaat Sachsen vorgezeichnet.
Als zuständige Behörde für Genehmigung und bergbehördliche Überwachung der Braunkohletagebaue stehen für das Sächsische Oberbergamt im Zuge eines vorzeitigen Kohleausstiegs insbesondere die Genehmigungsprozesse der zu ändernden Betriebsplanungen der Braunkohleunternehmen sowie die Absicherung der Wiedernutzbarmachung der bergbaulich beanspruchten Flächen nach dem Abschluss der Kohlegewinnung im Vordergrund.
Herr Christof Voigt, Leiter der Abteilung Tagebau, ist im Sächsischen Oberbergamt zuständig für die Verfahren im sächsischen Braunkohlebergbau und wird im Rahmen des Freiberger Kolloquiums zu den Entwicklungen, zum aktuellen Stand und zu anstehenden Herausforderungen des Braunkohlebergbaus des Freistaates referieren.
Das »Freiberger Kolloquium« ist eine Vortragsreihe des Sächsischen Oberbergamtes, des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, des Helmholtz-Instituts für Ressourcenforschung, des Geokompetenzzentrum Freiberg e. V., des Sächsischen Staatsarchivs/Bergarchiv Freiberg, der TU Bergakademie Freiberg und der terra mineralia.
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