Es betrifft statistisch jede vierte Kollegin im Betrieb, jede vierte Nachbarin im Haus und jede vierte Frau in der Warteschlange im Supermarkt: Häusliche Gewalt. Jährlich werden Tausende Frauen in ihrem eigenen Zuhause und von ihren eigenen Partnern und Ex-Partnern verprügelt, vergewaltigt, gewürgt und gedemütigt.
Fast täglich stirbt in Deutschland eine Frau durch die Hand des Intimpartners. Dieser traurige Alltag beginnt bereits im öffentlichen Raum mit Pfiffen, sexuellen Belästigungen und Sprüchen, die sich Frauen auf der Straße täglich gefallen lassen müssen.
Aktuell ist das Thema also leider immer, nicht nur am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.
Um die Betroffenen zu unterstützen, fordert die Fraktion Die Linke deshalb von der zukünftigen Sächsischen Staatsregierung eine hundertprozentige Finanzierung der Frauenschutzeinrichtungen. Solange dies keine Pflichtaufgabe der Kommunen ist, muss das Land die Verantwortung für den Bestand von Frauenhäusern übernehmen. Weitere Forderungen der Fraktion Die Linke sind: Ein Ausbau der Beratung für Kinder und Jugendliche, die von häuslicher Gewalt mitbetroffen sind sowie mehr barrierefreie Plätze in Frauenschutzeinrichtungen.
Dazu sagt Sarah Buddeberg, parlamentarische Geschäftsführerin und Sprecherin für Gleichstellungs- und Queerpolitik der Fraktion Die Linke:
Frauenhäuser brauchen endlich eine vollumfängliche Unterstützung! Sie müssen Tag für Tag auffangen, was unsere Gesellschaft verursacht: Ein gewaltvolles System, das Frauen unterdrückt und klein hält. Wir müssen aktiv gegen Feminizide vorgehen – denn es gibt für Frauen und Mädchen noch zu viele Angst-Räume. Solange Menschen wegen ihres Geschlechts ermordet werden, ist die Debatte über die strukturelle Diskriminierung innerhalb unserer Gesellschaft noch nicht vorbei.
Hier müssen alle gesellschaftlichen Akteur*innen aufmerksam sein und den Betroffenen Unterstützung anbieten: ob nun Arbeitgeber*innen, Ärzt*innen, Nachbar*innen oder Gewerkschaften. Denn wegschauen heißt, die Gewalt zu tolerieren. Vor allem aber muss die zukünftige Landesregierung vorbildhaft vorangehen! Die Vergangenheit hat gezeigt: Es reicht nicht, nur die Mittel für Frauenhäuser zu erhöhen. Denn das Geld kommt meist nicht bei den Einrichtungen an, weil sich die Kommunen wegen klammer Kassen aus der Verantwortung ziehen.
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