Zur Diskussion über die fürs kommende Wochenende geplanten Aktionen von „Ende Gelände“ in der Lausitz erklärt Antonia Mertsching, Lausitzer Abgeordnete und Sprecherin für Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag: „Die Proteste gegen die Castor-Transporte fanden auf den Gleisen statt, gegen die Politik der Banken im Finanzviertel von Frankfurt am Main und gegen die Kohle nun eben im Tagebau. Bei solch einem dürftigen Klima-Paket verstehe ich den Frust der jungen Leute, die den Ausstieg nun symbolisch selbst in die Hand nehmen, um die Politik zum Handeln zu zwingen. Sie sind keine Gewalttäter, sie nehmen maximal eine kurzzeitige Beeinträchtigung von Betriebsabläufen in Kauf.“
André Koch, Stadtrat der Linken in Hoyerswerda und Arbeiter in der Braunkohle-Industrie, fügt hinzu:
„Leider wird den Bergmännern und Frauen ein falsches Bild von Lobbyverbänden, Großkonzernen, den Medien und gewissen Parteien vermittelt. Ihnen wird erzählt, es seien Öko-Terroristen, Schulschwänzer oder Chaoten, deren Ziel es sei, die Arbeitsplätze in der Lausitz zu vernichten. Doch es ist nicht an dem! Die jungen Frauen und Männer sind die wahren besorgten Bürger und Bürgerinnen. Sie sind Lehrlinge, Studenten, Söhne und Töchter.
Diese jungen Menschen schauen über den Tellerrand, sie blicken in die Zukunft, ihre eigene und die ihrer Kinder und Kindes Kinder.Sie nörgeln und meckern nicht nur, nein, sie machen auch etwas für ihre Überzeugung. Ja, auch über das Plakate halten hinaus, bis zum zivilen Ungehorsam. Ein Mittel, das genutzt wird, um eine Stimme zu bekommen und um von der Bundesregierung gehört zu werden. Deswegen hören wir ihnen zu, hören auf das, was sie zu sagen haben, kommen ins Gespräch und bekämpfen uns nicht.
Wir, Die Linke Sachsen und Brandenburg, stehen zwischen den Fronten. Einerseits wollen wir Klimaschutz, andererseits muss er auch sozial verträglich ablaufen. Nur so können wir gemeinsam die Energiewende meistern – und in jedem Fall gewaltfrei. Glück auf!“
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