Wie zahlreiche andere Städte Deutschlands war Leipzig im Jahr 1938 Schauplatz der nationalsozialistischen Novemberpogrome gegen die jüdische Bevölkerung. Das Grauen begann in den frühen Morgenstunden des 10. November 1938: Mitten in der Stadt wurden hunderte jüdische Bürgerinnen und Bürger angegriffen und verhaftet, ihre Wohnungen, Geschäfte und Betstuben gezielt zerstört. Die große Synagoge der Jüdischen Gemeinde an der Ecke Gottsched-/Zentralstraße, die am 10. September 1855 eingeweiht worden war, wurde in Brand gesteckt.
Anlässlich des Jahrestages dieser schrecklichen Ereignisse und vor dem besonderen Hintergrund des Angriffs auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober wird in Leipzig mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen an die Ereignisse vom November 1938 erinnert und zugleich gemahnt, gegen Rassismus und Antisemitismus zusammenzustehen. Die Stadt Leipzig lädt – mit Rücksicht auf den Schabbat am Samstag – bereits für den 8. November, 15 Uhr, zur Kranzniederlegung an die Gedenkstätte in der Gottschedstraße.
Oberbürgermeister Burkhard Jung, Gisela Kallenbach, Vorsitzende des Vereins Synagoge und Begegnungszentrum Leipzig e. V., und Friedrich Magirius, Stadtpäsident a. D., werden Ansprachen halten. Nach dem Kaddisch-Gebet von Landesrabbiner Zsolt Balla werden am Denkmal Kränze niedergelegt und eine Schweigeminute gehalten.
Von 11 bis 18 Uhr werden am 8. November Stolpersteine in Leipzig geputzt und es wird mit Mahnwachen an die Opfer des Holocaust erinnert. Die Organisation der Aktion liegt beim Erich-Zeigner-Haus e. V.
Am 10. November, 18 Uhr, ist der Gottesdienst in der Thomaskirche dem Gedenken an die Pogromnacht gewidmet.
Die Jüdisch-Christliche Arbeitsgemeinschaft lädt am 11. November, 16 Uhr, an den Gedenkstein am Partheufer, und 17 Uhr zum Friedensgebet in die Nikolaikirche. Daran schließt sich ein Kerzenweg zur Gedenkstätte Gottschedstraße an.
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