Der NABU versteht sich als Naturschutzmacher. Es geht nicht nur darum, die Natur zu beobachten und sie zu schützen, sondern auch tatkräftig zu fördern. Deshalb bauen NABU-Mitglieder Nisthilfen, mähen Wiesen, pflanzen Büsche und Bäume und es werden auch größer angelegte Naturschutzprojekte organisiert. Die Leipziger Auenlandschaft ist dabei schon seit Jahrzehnten ein Arbeitsfeld des NABU.
Die Revitalisierung dieses Ökosystems, das auf dynamische Hochwasserereignisse angewiesen ist, ist das mittelfristige Ziel, aber auf dem Weg dahin werden bereits mehrere kleinere Projekte zum Erhalt von auentypischen Lebensräumen umgesetzt, denn die Tier- und Pflanzenwelt ist auf diese Lebensräume angewiesen. Und so kümmert sich der NABU beispielsweise um Fließ- und Stillgewässer wie den Burgauenbach und die Papitzer Lehmlachen.
20 Jahre Burgauenbach
Der Burgauenbach wurde in den Neunzigerjahren angelegt, indem vorhandene Hohlformen miteinander verbunden wurden. Dadurch entstand in der Aue, wo es früher viele kleine und große Fließgewässer gab, wenigstens wieder ein naturnaher Bach. Aber wie erfolgreich war das Projekt, was hat sich nach 20 Jahren seines Bestehens für die Natur verändert? Mit finanzieller Hilfe des NABU-Bundesverbands hat der NABU Leipzig das in diesem Jahr unter die Lupe genommen.
Experten des NABU-Naturschutzinstituts Leipzig und ehrenamtliche NABU-Fachleute haben verschiedene Biotopstrukturen sowie Tier- und Pflanzengruppen am Verlauf des Burgauenbachs untersucht. Die Beobachtungen kann man mit ähnlichen Daten vergleichen, die vor 20 Jahren erhoben wurden. Ergebnisse dieses Jubiläumsprojekts will der NABU Leipzig bei einem Vortragsabend am 2. Oktober 2019, 19 bis 21 Uhr im Naturkundemuseum Leipzig (Lortzingstraße 3) vorstellen.
Amphibien in den Papitzer Lachen
NABU-Mitarbeiterin Dr. Maria Vlaic wird bei ihrem Vortrag auch auf eine zweite faunistische Untersuchung eingehen: Im Rahmen des Projekts „Lebendige Luppe“ wurde nämlich die Amphibienfauna an den Papitzer Lehmlachen untersucht – also Frösche, Kröten, Unken und Molche. Die Lachen sind wertvolle Amphibienlebensräume aus Menschenhand, die so in der Auenlandschaft wegen fehlender Hochwasserdynamik natürlicherweise leider nicht mehr entstehen. Deshalb engagieren sich Naturschützer bereits seit vielen Jahrzehnten für den Erhalt dieser kleinen Gewässer.
Unter anderem werden die umliegenden Wiesen und Gehölze naturschutzgerecht gepflegt, vor allem aber wird der Wasserstand in den Lachen auentypisch reguliert. Wie sich vor diesem Hintergrund die Bestände von Unken, Molchen und Co. entwickelt haben, wird beim Vortragsabend am 2. Oktober ebenfalls dargestellt. Der Vortragsabend findet im Rahmen der NABU-Veranstaltungsreihe „Der Natur zuliebe“ statt, die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt kostenfrei. Alle Naturfreunde sind herzlich dazu eingeladen!
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