Das Amtsgericht Leipzig hat am Montag, den 21.10.2019 mit Beschluss ein Insolvenzverfahren (AZ.: 403 IN 1878/19) über das Vermögen der Gusswerke Leipzig GmbH eröffnet. Damit folgte das Gericht dem Antrag des neuen Geschäftsführers der Gießerei, Herrn Axel Matthei, der IG Metall Leipzig und des Betriebsrates vom gestrigen Tage.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Herr RA Rüdiger Bauch von der renommierten Kanzlei Schultze & Braun bestellt.
Der Versuch des Insolvenzverwalters für Saarbrücken, Herr Franz Abel, die Zuständigkeit am Gericht von Saarbrücken zu konsolidieren, um seine Ernennung zum Verwalter auch für die Gusswerke Leipzig zu erwirken, ist damit gescheitert.
„Jetzt geht es um unsere Eigenständigkeit und die Sicherung zukünftiger Auftragsvolumina zur Fortführung des Leipziger Werkes. Das Werk Leipzig fertigt erstklassige Qualitätsprodukte, insbesondere LKW- und Industriemotorenanteile für Großkunden wie Volkswagen und Scania als Konzerngesellschaft sowie Deutz und sieht sich technologisch auch in der Lage neue Produktsegmente herzustellen“, erklärte Bernd Kruppa, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.
Das Werk Leipzig gilt für diese Kunden als strategisch wichtige und flexible Säule in der Lieferkette. Diverse Gutachten bezeichnen Leipzig als ein modernes Werk mit sehr gut skalierbarem Layout und hoher Wirtschaftlichkeit bei entsprechender Auslastung.
Die Gusswerke Leipzig haben in den letzten Tagen und Wochen großen Zuspruch und tatkräftige Unterstützung der Kunden, der Lieferanten sowie der Belegschaft erfahren.
„Mit diesem Engagement ist die IG Metall und der Betriebsrat zuversichtlich, den eingeschlagenen Restrukturierungskurs der Gusswerke Leipzig fortzusetzen. Alle ausstehenden Löhne und Gehälter sowie alle fälligen Verbindlichkeiten sind gezahlt und der Geschäftsbetrieb in Leipzig wird regulär fortgeführt. Allen Kundenverpflichtungen wird nachgekommen“, betonte Betriebsratsvorsitzender Thomas Jürs.
Der Entwurf der IG Metall Leipzig für den Abschluss eines Zukunftstarifvertrages, der den mittel- und langfristigen Sanierungserfolg des Unternehmens sichert, liegt dem Unternehmen vor. Ebenso ein intelligentes Restrukturierungskonzept, dass die Einrichtung einer Transfergesellschaft zum Zwecke der Qualifizierung, zielorientierten Vermittlung und Abfindungen nach Sozialplan, vorsieht.
Mit den sozialverträglichen Regelungen sollen auch Altersübergangsregelungen ermöglicht und vor allem betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden.
Zudem hat der Freistaat Sachsen für die weitere Finanzierung der Gusswerke Leipzig Fördermittel in Form von Landesbürgschaften in Aussicht gestellt.
„Seid realistisch – versucht das Unmögliche“ – 49 Tage Streik – eine Dokumentation
https://www.igmetall-leipzig.de/aktuelles/meldung/dokumentation-ueber-arbeitskampf-bei-neue-halberg-guss-leipzig-erschienen/
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