In diesem Jahr wird das Bundesfestival »Schultheater der Länder« durch die Schüler der Oberschule Lößnitz (Erzgebirge) mit ihrer Inszenierung »SPIELT« eröffnet. Die sechs Mädchen gehören der Theater-AG ihrer Schule an und haben sich für die Teilnahme am Festival beworben. Unter dem Motto »RAUM.BÜHNE« werden vom 22. bis 27. September 2019 rund 300 Schüler und 150 Fachteilnehmer aus ganz Deutschland zum Festival in Halle (Sachsen-Anhalt) erwartet.
Kultusminister Christian Piwarz wünschte den Schülern für die Aufführung gutes Gelingen. »Das Festival eröffnen zu dürfen ist eine große Auszeichnung für die Schüler. Auf großer Bühne können sie dem Publikum ihr Talent präsentieren. Der Applaus ist dann die große Belohnung der harten Arbeit«, so Piwarz und ergänzte: »Ich freue mich, dass Sachsen auf dem Festival würdig vertreten ist.«
Der Minister machte bei diesem Anlass auf die Bedeutung der darstellenden Kunst im Unterricht aufmerksam: »Die kreativen Fächer gehören zur Allgemeinbildung an unseren Schulen dazu. Sie sind kein Lückenfüller des Stundenplans. Ihre positive Auswirkung auf das Lernen der Schüler darf nicht unterschätzt werden. Gerade beim Theater und der darstellenden Kunst werden Selbstbewusstsein, Teamarbeit, Sprache, Lesen, Schreiben von Texten und handwerkliches Gestalten vermittelt – alles Kompetenzen, die praktisches Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung fördern.«
Das Festival mache die Bedeutung der kreativen Fächer in der Schule sichtbar. »Wir wollen auch in Zukunft den Kindern und Jugendlichen einen frühen Zugang zu Kunst und Kultur ermöglichen«, stellte Piwarz klar. So gebe es zum Beispiel die Fachstelle KOST (Kooperation Schule und Theater). Die Fachstelle ist eine Initiative zur Kulturellen Bildung an sächsischen Schulen in der Trägerschaft der Landesbühnen Sachsen. Sie wird unterstützt vom Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie vom Staatsministerium für Kultus.
Die Schulen bewerben sich für eine zweijährige Zusammenarbeit mit Theaterpädagogen bei der Fachstelle KOST. Derzeit gibt es zehn Kooperationen mit insgesamt zehn Schulen, in denen das Theaterspiel durch die professionelle Begleitung einen besonderen Stellenwert im Schulalltag einnimmt.
Die Oberschule Lößnitz ist eine ehemalige KOST Kooperationsschule und hat sich dazu entschlossen, mit der Theaterpädagogin weiter zusammenzuarbeiten. Informationen zum Theaterstück »SPIELT! von den Schülern der Oberschule Lößnitz ist abrufbar unter: www.kost-sachsen.de/treffen
Informationen zu KOST und ein Einblick in die Arbeit gibt es unter: https://vimeo.com/345669049
Informationen zum Bundesfestival gibt es unter: https://sdl2019.de/
Zur Geschichte des Schultheaters der Länder (SDL)
1985 betrat in der Kampnagel-Fabrik Hamburg ein Festival die Theaterbühne Deutschlands, das bereits damals, im Verlauf seiner nunmehr 30jährigen Geschichte und auch gegenwärtig viel für die Entwicklung des Darstellenden Spiels/Theaters in der Schule geleistet hat. Was einst in Hamburg begann, hat bis heute keine der ursprünglichen Ideen verloren.
Die Idee des Schultheaters der Länder ist ein Arbeitstreffen mit jährlich wechselndem Schwerpunktthema, ein Festival von und mit Gruppen aus allen Bundesländern, eine Begegnung mit viel Erlebnischarakter, ein Wandertreffen, das jährlich in einem anderen Bundesland stattfindet, eine Fachtagung, deren Ergebnisse für Aus, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden, eine Veranstaltung mit einem jeweils auf das Thema bezogenen Rahmenprogramm (Nachgespräche, Werkstätten, Festivalzeitung etc.).
Das SDL stärkt die Position und Qualität der künstlerisch-kreativen Fächer an den Schulen und unterstreicht im Besonderen die Bedeutung des Theaters als Bestandteil kultureller Bildung gerade auch an den allgemein bildenden Schulen.
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