In Brandenburg kursieren derzeit Zahlungsaufforderungen per E-Mail wegen angeblicher Urheberrechtsverstöße, die jeder Grundlage entbehren. Die Absender hoffen offenbar darauf, dass die angeschriebenen Verbraucher bezahlen – zum Beispiel aus Angst, unwissentlich etwas falsch gemacht zu haben. Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) rät Betroffenen, sich von den Schreiben nicht verunsichern zu lassen.

In letzter Zeit berichten zahlreiche Verbraucherinnen und Verbraucher von Abmahnungen per E-Mail, angeblich versendet im Auftrag der Filmproduktionsgesellschaft 20th Century Fox. Die Absender werfen ihnen eine Urheberrechtsverletzung durch Nutzung von Streaming-Plattformen vor und fordern sie auf, Schadensersatz und Rechtsanwaltskosten unterschiedlicher Höhe auf ein bulgarisches Konto zu überweisen.

„Diese Abmahnungen sind frei erfunden. Die Absender geben sich als Unternehmen aus, die es gar nicht gibt. In ähnlichen Fällen täuschen sie auch fremde Identitäten vor“, sagt Michèle Scherer, Referentin für Digitale Welt bei der VZB.

Ein erster Hinweis darauf, dass es sich um ein unseriöses Schreiben handelt, kann schon die Form sein: „Kommt eine Abmahnung per E-Mail statt per Post an und enthält sie auch noch Rechtschreibfehler, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um eine ausgedachte Forderung handelt“, sagt Scherer.

Die Aufforderung, Geld auf ein ausländisches Konto zu überweisen, ist ebenfalls ein klares Indiz für ein betrügerisches Schreiben. Zu erkennen sind ausländische Bankverbindungen daran, dass die IBAN nicht mit den Buchstaben DE für Deutschland beginnt.

Aber Vorsicht: Nicht jede Abmahnung zu einer Urheberrechtsverletzung ist frei erfunden. „Im Falle einer echten Abmahnung sollten die Verbraucher umgehend reagieren und sich juristisch beraten lassen, wie sie weiter vorgehen sollen“, so die Expertin.

Sind Verbraucher unsicher, ob es sich in ihrem Fall um eine echte oder unechte Abmahnung handelt, oder brauchen sie Unterstützung bei der Reaktion darauf, erhalten sie Beratung bei der VZB:

· in den Verbraucherberatungsstellen, Terminvereinbarung unter 0331 / 98 22 999 5 (Mo bis Fr, 9 bis 18 Uhr) oder online unter www.vzb.de/termine,

· E-Mail-Beratung auf www.vzb.de/emailberatung

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