Zwei Zeitzeuginnen des NS-Regimes, Frau Henrietta Kretz sowie Frau Alodia Witaszek-Napierala, werden vom 23. bis 27. September 2019 insgesamt rund 900 Schülern über ihre Erlebnisse und Erfahrungen während der NS-Zeit berichten. Sie wollen den jungen Menschen vermitteln, was damals wirklich geschehen ist. In Sachsen besuchen die Zeitzeuginnen neun Oberschulen, zwei Gymnasien und eine Berufsbildende Schule in Chemnitz, Lugau, Schneeberg, Geithain, Neukirchen, Großrückerswalde und Rochlitz.
»Das Zeitzeugenprojekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Demokratieerziehung. Wer die Gräueltaten der Nazi-Diktatur und die Leiden der Opfer persönlich im Gespräch erfährt, lernt die Demokratie zu schätzen und zu verteidigen”, erklärte Kultusminister Christian Piwarz. Der Minister bedankte sich bei den Zeitzeugen für ihren Einsatz. »Diese Kontakte bieten mehr, als jedes Geschichtsbuch vermitteln kann. Ich bin sehr froh, dass wir die Zeitzeugen trotz hohen Alters wieder an unseren Schulen zu Gast haben dürfen«.
Die Zeitzeuginnen fühlen sich gegenüber den Millionen von Ermordeten verpflichtet, diesen Teil der deutschen Geschichte an die zukünftigen Generationen als Mahnung weiter zu erzählen. Die Überlebenden haben die unterschiedlichen Haftstätten und Konzentrationslager, wie das Ghetto in Warschau, miterlebt. Heute leben sie in Polen und Belgien.
Das Projekt »Demokratieerziehung durch Zeitzeugenbefragung« ist im Jahr 2006 in Kooperation des Sächsischen Kultusministeriums mit dem Maximilian-Kolbe-Werk e. V. entstanden und wird in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Schule und Bildung durchgeführt. Seit 2006 haben die Zeitzeugen insgesamt 236 Schulen besucht.
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