Finanzminister Dr. Matthias Haß hat heute zusammen mit Uwe Gaul, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, die sanierte Sempergalerie an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden übergeben. Die Sempergalerie beherbergt die Gemäldegalerie Alte Meister sowie einen Teil der Skulpturensammlung bis 1800.
Die letzte Sanierung fand Anfang der 1990er Jahre statt. In Folge steigender Besucherzahlen traten massive Abnutzungs- und Verschleißerscheinungen am Gebäude und an der Technik auf. Um auch während der Bauzeit die größten Meisterwerke präsentierten zu können, wurde das Bauvorhaben in zwei Bauabschnitte unterteilt. So erfolgte von 2013 bis 2015 die Sanierung des Ostflügels und von 2016 bis 2019 die Instandsetzung des Westflügels.
Finanzminister Dr. Matthias Haß betonte: „Die Gemäldegalerie Alte Meister gehört zu den renommiertesten Gemäldesammlungen der Welt. Ihre bedeutenden Meisterwerke verdienen beste Präsentationsbedingungen. Deshalb haben wir investiert und die Sempergalerie aufwendig saniert. Sachsens Kulturlandschaft wird danach noch attraktiver. Gleichzeitig wird große Baugeschichte bewahrt.“
Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Die Sempergalerie und ihre Werke sind unverzichtbarer Bestandteil sächsischer kultureller Identität und weltweiter Touristenmagnet. Dank des engagierten Einsatzes aller Beteiligten ist dieses denkmalgeschützte Gebäude maßgeschneidert realisiert und auch für künftige Besuchergenerationen erhalten worden. Nun gilt es, die neugestalteten Räume mit Leben zu erfüllen. Ich freue mich auf die Kreativität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) bei der Umsetzung ihres Ausstellungskonzepts bis zur Eröffnung der fertiggestellten Dauerausstellung der Gemäldegalerie Alte Meister und Skulpturensammlung (bis 1800).“
Wesentliche bauliche Eingriffe erfolgten im Dachraum. Die neu eingebauten Oberlichter schaffen mehr Transparenz und eine natürliche Beleuchtung in den Ausstellungssälen. Es wurden rund 100 neue dreifachverglaste Fenster eingebaut, die modernsten Sicherheitsanforderungen entsprechen und verhindern, dass UV-Licht auf die Gemälde trifft.
Textile Rollos können bei starker Sonneneinstrahlung herunter gelassen werden. In den Hauptsälen und Seitenkabinetten wurde eine neue Lüftungsanlage installiert, die von außen fast nicht sichtbar ist. Durch sie strömt Frischluft von der unter dem Dach installierten Klimaanlage in die Ausstellungsbereiche.
Über 160 Figuren aus unterschiedlichen Epochen schmücken die Sempergalerie an der Außenfassade aus Sandstein. Diese wurde durch Steinmetze gereinigt und geschädigte Teile ersetzt. Eine vertikale Abdichtung im Sockel schützt das Gebäude vor eindringender Nässe.
Neu ist, dass die Besucher künftig aus dem Kassen- und Garderobenbereich direkt zu den Ausstellungsflächen in der Osthalle gelangen können. Möglich wird es durch einen unterirdischen Gang, der den Ost- und Westflügel verbindet. Er wurde bei laufendem Museumsbetrieb in einem bergmännischen Verfahren, gebaut.
Ebenfalls neugebaut wurden das Treppenhaus im Ostflügel sowie die Aufzugsanlagen. So ergeben sich für die Besucher geänderte Wege im Gesamtkomplex und verbesserte Fluchtwege. Auch die barrierefreie Erschließung und der Transport der Gemälde sind jetzt deutlich leichter.
Die Baukosten belaufen sich auf 49,8 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wird finanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Keine Kommentare bisher