Die rassistischen Äußerungen auf dem Tag des Handwerks in Paderborn, vorgetragen in einer Festrede von Clemens Tönnies, Miteigentümer der Tönnies –Unternehmensgruppe, schlagen zu Recht hohe Wellen der Empörung.
Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V., kommentiert:
„Die rassistischen Äußerungen von Clemens Tönnies auf einer großen öffentlichen Veranstaltung in Paderborn sind nicht zu tolerieren. Auch wenn sich Herr Tönnies mittlerweile dafür entschuldigt hat, muss aber doch gerade in den jetzigen aufgeheizten Zeiten gelten:
Wir haben alle Verantwortung für ein solidarisches Miteinander in der Gesellschaft zu tragen und wir haben alle uns gegen jegliche Form des Rassismus zu wehren. Eine besonders hohe Verantwortung tragen diejenigen Personen, die, wie Herr Tönnies, in der Öffentlichkeit stehen.
Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. tritt aktiv für die Menschenrechte, für Demokratie und bürgerliche Freiheitsrechte ein. Das sind für die AbL notwendige Säulen für ein solidarisches Miteinander der Menschen weltweit, gleich welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe und Religion, so steht es in unserer Vereinssatzung.
Die aktuelle Diskussion um die Äußerungen von Herrn Tönnies wird aber sehr verengt auf seine Funktion als Sportfunktionär geführt. Die Frage, ob er Aufsichtsratsvorsitzender beim FC Schalke 04 bleiben kann oder nicht, wird der Fußballverein entscheiden.
Viel wichtiger wäre es doch, dass Herr Tönnies als größter Schlachthof-Miteigentümer der Tönnies- Unternehmensgruppe mit seinem großen wirtschaftlichen Einfluss auf die gesamte Fleischbranche und seinen Einfluss auf politische Entscheidungsträger ein deutliches Signal setzen muss: Die zum Teil immer noch sehr schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeitnehmer, auch gerade der ausländischen Arbeitnehmer und gerade auch der Leiharbeiter/innen in den Schlachthöfen müssen spürbar verbessert werden.
Wir fordern als Bauern faire Preise für unsere Arbeit und unsere Erzeugnisse. Wir fordern als AbL aber auch eine faire Entlohnung aller Arbeitnehmer, feste Arbeitsverträge in den Schlachthöfen sowie eine menschenwürdige Unterbringung der Arbeitnehmer. Herr Tönnies: Setzen Sie dafür ein solidarisches Zeichen in der Fleischbranche statt solche Reden wie in Paderborn zu halten.“
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