Staatsminister Thomas Schmidt hat gestern (16. August 2019) Waldexperten und Interessenvertreter zur „Sachsenwaldkonferenz“ nach Chemnitz eingeladen. Zwei Wochen nach Verabschiedung der „Moritzburger Erklärung“ haben über 35 Fachleute beraten, welche Maßnahmen in Sachsen erforderlich sind, um den Wald zu retten. Gemeinsam haben private, körperschaftliche und staatliche Waldbesitzer sowie Forstunternehmen, -betriebe und -verwaltungen diskutiert, wie die bisherigen Anstrengungen zur Klimaanpassung der Wälder weiter verstärkt werden können.
„Sowohl der Freistaat Sachsen als auch Bundesministerin Julia Klöckner haben mit der ‚Moritzburger Erklärung‘ ein wichtiges Signal gesendet: Wir werden die Waldbesitzer nicht im Stich lassen!“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer im Vorfeld der Konferenz. „Jetzt geht es in erster Linie darum, den ‚Masterplan für Deutschlands Wald‘ mit genauen Schritten zu untersetzen. Neben Ad hoc-Maßnahmen ist es wichtig, mittel- und langfristige Strategien zu entwickeln. Nur so wird es uns gelingen, unser grünes Gold für zukünftige Generationen zu sichern.“
„Wir haben heute über konkrete Strategien gesprochen, wie wir unseren Wald fit für die Zukunft machen können. Jeder Hektar Wald ist dabei ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz – ob in privatem, körperschaftlichem und staatlichem Besitz. Deswegen brauchen auch alle Waldbesitzer Unterstützung“, sagte Staatsminister Schmidt.
„Wir setzen alles daran, unseren Waldbesitzern zu helfen und bestehende Hemmnisse abzubauen. Im Rahmen einer interministeriellen Koordinierungsstelle unter Leitung von Staatssekretär Dr. Frank Pfeil werden am kommenden Montag weitere Schritte beraten. Ziel ist es, zusätzliche Erleichterungen für die Waldbesitzer, Forst- und Holztransportunternehmen zu erreichen, damit die Aufbereitung des Schadholzes noch schneller vorangehen kann. Nach der Schadensbeseitigung – die weiter an erster Stelle stehen muss – geht es vor allem darum, die Wiederaufforstung mit klimaangepassten Baumarten zu gestalten und eine nachhaltige Forstwirtschaft zu forcieren. Durch eine langfristige Verwendung von Holz kann ein Maximum an Kohlenstoff gebunden werden – Holz bindet CO2 langfristig, viele Jahrzehnte über das Leben des Baumes hinaus, ob als Stuhl oder Balken. So leisten Wald und Forstwirtschaft einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz.“
Mit der Expertise der Fachleute wurde der Entwurf des „Programms der Staatsregierung für den sächsischen Wald“ diskutiert. So ist vorgesehen, die Schadensbeseitigung und die Wiederaufforstung in allen Waldbesitzarten zu unterstützen. Dazu sollen die bestehenden Förderprogramme zur Bewältigung der Extremwetterereignisse im Forst bedarfsweise angepasst und die Mittel für den Waldumbau aufgestockt werden.
Die Kofinanzierung zusätzlicher Bundesmittel mit Landesmitteln soll abgesichert werden. Außerdem ist geplant, geeignete Holzlagerplätze auszubauen und zu sichern. Der Freistaat wird sich zudem für bundeseinheitliche Transporterleichterungen für die Abfuhr des Schadholzes einsetzen.
Um eine möglichst lange Nutzung von Holzprodukten (Kaskadennutzung) zu erreichen, soll das Bauen mit Holz stärker in den Fokus rücken – bei staatlichen Bauvorhaben und in einem Kompetenzzentrum Holzbau. Weitere Schwerpunkte sind unter anderen die Stärkung forstlicher Zusammenschlüsse, der Waldbrandschutz, die forstliche Praxisforschung und Umweltbildung.
„Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat bereits auf Bundesebene zu Konferenzen zur aktuellen Schadsituation eingeladen. Wir werden im Anschluss daran den Austausch mit den sächsischen Forstexperten fortsetzen. Noch im Herbst 2019 werden wir eine weitere Sachsenwaldkonferenz durchführen, um mit den Experten die weiteren Maßnahmen zu untersetzen“, sagte Staatsminister Schmidt abschließend.
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