In Plauen im Vogtland ist seit heute das gemeinsame Fahndungs- und Kompetenzzentrum von Polizei Sachsen, Bayerischer Polizei und Bundespolizei in Betrieb. Sachsens Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller, sein bayerischer Amtskollege Joachim Herrmann und der Präsident der Bundespolizeidirektion Pirna, André Hesse, gaben dazu den symbolischen Startschuss.
Künftig wird vom neuen Zentrum aus die gemeinsame Fahndungs- und Kontrolltätigkeit der Polizei im Raum Vogtland und Oberfranken koordiniert. Nach Bautzen hat nun Plauen die zweite Fahndungseinrichtung dieser Art im Freistaat Sachsen – mit der Besonderheit, dass auch Bayern beteiligt ist. Noch im August soll ein drittes Zentrum in Stollberg ans Netz gehen.
Innenminister Wöller unterstrich: „Die neuen Fahndungszentren sind Teil unserer grenzbezogenen Sicherheitsarchitektur im Freistaat Sachsen. Durch eine zielgerichtete Zusammenarbeit innerhalb der Polizei erhöhen wir systematisch den Verfolgungsdruck auf Straftäter und können unsere Fahndungsressourcen effektiver einsetzen. Zugleich stärken wir die Sicherheit für die Bürger in den Grenzregionen und darüber hinaus.“
Im Fahndungs- und Kompetenzzentrum „Vogtland“ (FKZ „Vogtland“) koordinieren insgesamt drei Beamte aus Sachsen, Bayern und vom Bund die gemeinsamen Einsätze. Sie sammeln und bewerten Informationen zur grenzüberschreitenden Kriminalität und initiieren abgestimmte Maßnahmen der Polizei. Diese Maßnahmen werden dann durch Fahndungspersonal der Polizeidirektion Zwickau, des Polizeipräsidiums Oberfranken und der Bundespolizeidirektion Pirna umgesetzt. Schwerpunkte bilden dabei Kontrollen auf Autobahnen, Bundesstraßen und in den Grenzregionen selbst.
Im Rahmen der Eröffnung des FKZ haben die Innenminister von Sachsen und Bayern in Plauen eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Sie regelt die vertiefte Zusammenarbeit der Polizei Sachsen und der bayerischen Polizei bei der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität.
So soll beispielsweise der Austausch polizeilicher Lagebilder insbesondere in den Bereichen Betäubungsmittel- und Waffenkriminalität, Kfz-Verschiebung, Schleusung und Menschenhandel institutionalisiert und verstetigt werden. Darüber hinaus planen beide Länder auch gemeinsame Aus- und Fortbildungsveranstaltungen für die Einsatzkräfte.
Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte: „Von offenen Binnengrenzen, die eine große Errungenschaft der Europäischen Union sind, profitieren leider nicht nur Geschäftsreisende und Touristen, sondern auch Straftäter. Darum ist es unser Ziel, den grundsätzlichen Wegfall der Grenzkontrollen durch ein umfangreiches Maßnahmenbündel auszugleichen und die grenzüberschreitende Kriminalität effektiv einzudämmen. Das Fahndungs- und Kompetenzzentrum Vogtland ist daher ein wichtiger Meilenstein im Kampf gegen die grenzüberschreitende Kriminalität.“
Im Anhang dieser Medieninformation erhalten Sie diese Medieninformation und die Kooperationsvereinbarung zusammengefasst in einem Dokument.
Hintergrund:
Der Freistaat Sachsen und der Bund haben vereinbart, drei gemeinsame Fahndungs- und Kompetenzzentren (FKZ) entlang der Fahndungsachse Görlitz-Chemnitz-Plauen einzurichten. Am 12. November 2018 wurde das FKZ „Ostsachsen“ in Bautzen eröffnet. Darauf folgt das FKZ „Vogtland“ unter der Beteiligung der Bayerischen Polizei in Plauen und Ende August 2019 das FKZ „Mittelsachsen“ in Stollberg.
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