Sachsens Unternehmen sind in puncto Innovation sehr gut aufgestellt. Die sächsische Wirtschaft muss sich aber stets neu behaupten in einer Welt, die zunehmend komplexer, dynamischer und globaler wird. Für Unternehmen spielt eine hohe Innovationsfähigkeit daher die zentrale Rolle beim Wettlauf um Kunden, Märkte und die Geschäftsmodelle von morgen.

Im Rahmen einer zweitägigen „Innovationstour“ durch Südwestsachsen macht sich Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Dulig ein Bild davon, welche Facetten Innovation in dieser Region hat. Er kommt mit Vertretern von Unternehmen und Startups sowie aus dem universitären Umfeld zusammen und informiert sich über innovative Produkte und Lösungen. Zum Auftakt besucht Martin Dulig Unternehmen in Wilkau-Haßlau, Zwickau und Chemnitz.

Am Mittwochmorgen besichtigt er in Wilkau-Haßlau (Landkreis Zwickau) das Werk der Zwickauer Pendix GmbH, die einen eBike-Nachrüstsatz für nahezu jeden Fahrradtyp entwickelt hat. Sie wurde 2013 von ehemaligen Studenten der Westsächsischen Hochschule Zwickau gegründet – u.a. mit Kapital aus dem Technologiegründerfonds Sachsen (TGFS) und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Sachsen. 2018 hat die IHK Chemnitz dieses Unternehmen mit einem Förderpreis ausgezeichnet.

Es stehe exemplarisch für die Entwicklungspotenziale der Wirtschaftsregion Zwickau. Dulig: „Das Beispiel Pendix zeigt: Unsere Unterstützung für Gründer endet nicht an der Hochschulpforte. Zur Frühphasenfinanzierung bietet der Freistaat mit dem TGFS wichtiges Risikokapital für innovative Gründer im Umfeld von Technologiebranchen.“

www.pendix.de

Unter dem Motto „Innovation aus Tradition“ steht der anschließende Rundgang durch das Straßenbahndepot der Städtischen Verkehrsbetriebe Zwickau GmbH (SVZ). Während europaweit neue Straßenbahnnetze entstehen, setzt Sachsens viertgrößte Stadt bereits seit 1894 auf umweltfreundliche Mobilität. In diesem Jahr feiert Zwickau das Jubiläum „125 Jahre Straßenbahn“. Vier Tram-Linien bilden das Rückgrat des Nahverkehrs in der 90.000-Einwohner-Stadt.

Bei der SVZ GmbH informiert sich Martin Dulig u.a. über die aus dem ÖPNV-Landesinvestitionsprogramm geförderten Streckensanierungen in den Stadtteilen Eckersbach und Marienthal sowie über die laufende Modernisierung des Tram-Fuhrparks. „In der aktuellen Legislaturperiode ist es gelungen, ausnahmslos alle von den Verkehrsunternehmen und Kommunen angemeldeten Vorhaben über das ÖPNV-Landesinvestitionsprogramm zu fördern, sofern die Fördervoraussetzungen gegeben waren“, betont Dulig und fügt hinzu: „2019 ist ein neues Rekordjahr: Es wurden Projekte mit einem Gesamtvolumen von 158,9 Millionen Euro angemeldet – dies sind 22,2 Millionen Euro bzw. ca. 16 Prozent mehr als 2018. Alle Regionen Sachsens partizipieren wieder ausgewogen von unserer Förderung.“

www.nahverkehr-zwickau.de

In Chemnitz setzt Martin Dulig seine Innovationstour am Mittag fort. Hier zeigt sich beispielhaft, dass sich Sachsen durch eine überdurchschnittliche Dichte an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen auszeichnet. Allein in Chemnitz garantieren rund 50 Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen einen dynamischen Innovationsprozess der örtlichen Unternehmen.

Das Technologie Centrum Chemnitz (TCC) gilt als ein gutes Beispiel für ein florierendes Start-up-Ökosystem. Im TCC – eines der erfolgreichsten Technologiezentren Mitteldeutschlands – werden 80 technologieorientierte Unternehmensgründungen und Jungunternehmen mit über 600 Mitarbeitern betreut. Rund 80 Prozent der TCC-Firmen betreiben eigene Forschung und Entwicklung.

Im dortigen „Start up“-Gründerzentrum am Smart System Campus trifft sich der Minister mit lokalen Vertretern aus Wirtschaft und Politik zum Erfahrungsaustausch. Dulig: „Sachsen ist ein guter Standort für Gründer. Start-ups sind ein wichtiger Faktor für die Innovationskraft Sachsens. Für die internationale Wettbewerbsfähigkeit brauchen wir mutige Gründer und innovative Unternehmer sowie einen Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Das TCC besitzt dafür eine wichtige Vernetzungsfunktion.“

www.tcc-chemnitz.de

Im Anschluss daran besucht der Minister drei Chemnitzer Software-Unternehmen – allesamt Ausgründungen aus der Technischen Universität Chemnitz. Die INTENTA GmbH entwickelt komplexe Sensorsysteme zur Personen- und Objekterfassung sowie mit Hilfe innovativer Algorithmen Software-Lösungen für den Automotive-Bereich.

Die FusionSystems GmbH ist spezialisiert auf Software und Systeme für die Bereiche Automotive, Karten und Navigation, Automation sowie Smart System. Die NAVENTIK GmbH hat die Innovation „PATHFINDER“ entwickelt – ein Satellitennavigations-Receiver für Anwendungen wie die hochgenaue Lokalisierung von Fahrzeugen. Diese Chemnitzer Unternehmen wurden aus Förderprogrammen des Freistaates unterstützt (Technologieförderung, Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, Technologiegründerfonds Sachsen).

www.intenta.de
www.fusionsystems.de
www.naventik.de

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig betont abschließend: „Unsere Innovationsförderung zahlt sich aus. Die ausgewählten Unternehmen in Chemnitz und in Wilkau-Haßlau beweisen, dass der Transfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft gelingt. Darüber hinaus begeistert mich der Mut zum Unternehmertum. Sachsen braucht genau solche kreativen, cleveren und durchsetzungsfähigen Köpfe. Sie sind die Quelle und Treiber des Neuen, die Zukunft des Innovationslandes Sachsen. In Südwestsachsen wurde einst die Industrielle Revolution mitbegründet; heute entwickeln hier zahlreiche Unternehmen Lösungen für die Mobilität von morgen. Die Region darf sich zu Recht innovativ nennen.“

futureSAX – die Innovationsplattform des Freistaates Sachsen

Das sächsische Gründer- und Innovationsökosystem ist durch die Vielfalt und Kleinteiligkeit seiner Akteure geprägt. Die futureSAX GmbH – die Innovationsplattform des Freistaates Sachsen – macht „Innovation made in Saxony“ nach außen sichtbar. Sie gibt Gründern und Unternehmern aus Sachsen Wachstumsimpulse und vernetzt branchenübergreifend Innovatoren aus Wissenschaft und Wirtschaft.

Zur Finanzierung des Wachstums bietet futureSAX Gründern und Unternehmern zahlreiche Matching-Möglichkeiten mit Kapitalgebern. Die futureSAX-Innovationskonferenz ist das Highlight des futureSAX-Jahres und ein Treffpunkt aller Akteure.

www.futuresax.de

Neues Förderprogramm „InnoStartBonus“: Nächster Förderaufruf startet im September 2019

Der Freistaat Sachsen will seine Gründerszene weiter beleben. Dafür wurde im Frühjahr 2019 das neue Förderprogramm „InnoStartBonus“ gestartet. Innovative Neugründungen sollen in die sächsische Gründerszene eingeführt und finanziell in der Vor- und Gründungsphase unterstützt werden.

Potenzielle sächsische Gründerinnen und Gründer mit innovativen Geschäftsideen werden im Rahmen eines wettbewerblichen Verfahrens mit einem Zuschuss von monatlich 1.000 Euro über zwölf Monate gefördert. Die neue Gründerförderung ist familienfreundlich, denn pro unterhaltspflichtigem Kind wird für die Dauer der Förderung ein monatlicher Kinderbonus von zusätzlich 100 Euro gewährt.

Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Wir sind der festen Überzeugung, dass es in Sachsen noch eine Menge zukunftsträchtiger Geschäftsideen gibt. Diese Potenziale wollen wir finden und nutzen. Gesucht werden innovative Geschäftsideen mit Marktpotenzial und einem gesteigerten Kundennutzen. Dies können Innovationen bei Produkten, Dienstleistungen, Prozessen, Verfahren oder Geschäftsmodellen sein.“

Für die Durchführung des wettbewerblichen Verfahrens sowie die Betreuung und Vernetzung der Gründer hat das SMWA die futureSAX GmbH beauftragt. Auf Grundlage der Bewertung des eingereichten Geschäftskonzepts – inklusive Innovationsgrad, Machbarkeit und Kundennutzen – sowie der im Pitch aufgezeigten Gründerpersönlichkeit gibt ein Expertengremium ein Votum zur Förderwürdigkeit der jeweiligen Gründungsidee ab. Im Fall eines positiven Votums kann der Förderantrag bei der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank – (SAB) eingereicht werden.

Die Auswahlphase für den ersten Förderaufruf ist abgeschlossen. 20 innovative Gründungsideen aus sieben Branchen haben ein positives Fördervotum erhalten, wobei 13 Konzepte aus den Großstädten Leipzig, Dresden und Chemnitz und sieben weitere aus dem ländlichen Raum kommen.

Die Bewerbungsphase für den zweiten Förderaufruf des InnoStartBonus ist für den Zeitraum 5. September bis 27. Oktober 2019 vorgesehen.

www.futuresax.de/InnoStartBonus

Ausblick auf Tag 2 der Innovationstour durch Südwestsachsen

Am Donnerstag, 15. August, setzt Martin Dulig seine Innovationstour durch Südwestsachsen fort. Geplant sind Unternehmensbesuche in Stützengrün (Gardinen- und Bodenfachmarkt Queck GmbH), Plauen (Modespitze Plauen GmbH, NEUALP) und Zwickau (Volkswagen Sachsen GmbH).

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