Die Landestalsperrenverwaltung Sachsen und der tschechische Staatsbetrieb Povodí Ohře laden am Samstag, 7. September 2019 von 9 bis 16 Uhr zu einem grenzüberschreitenden Tag der offenen Tür an die Trinkwassertalsperren Rauschenbach und Fláje ein. Die Besonderheit an diesem Tag sind Innenbesichtigungen an beiden Talsperren sowohl in Deutsch als auch in Tschechisch.
Zwischen den beiden Talsperren sowie weiteren Veranstaltungen in der Region werden Pendelbusse eingerichtet. Diese fahren zwischen Fláje und Rauschenbach, Rauschenbach und Rechenberg-Bienenmühle (Musikfestival), Rechenberg-Bienenmühle und Moldava in Tschechien (Europäische Tage des Kulturerbes) sowie zwischen Moldava und Fláje.
Besucher können aber auch den grenzüberschreitenden Wanderweg zwischen den beiden Talsperren benutzen. Er ist neun Kilometer lang und kann in 2,5 Stunden bequem erwandert werden. Eine extra produzierte zweisprachige Wanderkarte gibt es am Tag der offenen Tür kostenlos an beiden Talsperren.
An der Talsperre Rauschenbach können deutschsprachige Gäste einen eigenständigen Rundgang durch die Staumauer machen. Sie beginnt am Fuß der Staumauer. An verschiedenen Stellen gibt es Erläuterungen durch Mitarbeiter der Landestalsperrenverwaltung. Tschechischsprachige Gäste können an einer Führung teilnehmen. Diese beginnt am neuen zweisprachigen Informationspavillon auf der Staumauer.
Außerdem gibt es einen Informationsstand mit Materialien in deutscher und tschechischer Sprache, zweisprachige Filme zu den Talsperren und der Region, ein mobiles Wasserlabor und Bastelangebote für Kinder.
An der Talsperre Fláje werden ebenfalls Führungen in beiden Sprachen durchgeführt. Das neue Informationszentrum hat seine zweisprachige Ausstellung geöffnet. Dazu gibt es rund um die Talsperre einen neuen Lehrpfad und ein Kinderprogramm am Fuße der Staumauer.
Speisen und Getränke können an beiden Talsperren erworben werden.
Hintergrundinformation
Die Geschichte der Talsperren Rauschenbach und Fláje sind eng miteinander verbunden. Bereits in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges begannen die Planungen für den Bau einer Talsperre im Oberlauf der Flöha. Dadurch würde sich jedoch die Wasserverteilung in der gesamten Region verändern. Deshalb gab es 1951 Verhandlungen zwischen der tschechischen und deutschen Seite – und der Bau der Talsperre Rauschenbach konnte geplant werden.
Die Talsperre Fláje wurde zwischen 1951 und 1963 gebaut, die Talsperre Rauschenbach zwischen 1960 und 1968. Ein kleiner Teil des Staubeckens und fast das gesamte Einzugsgebiet der Talsperre Rauschenbach liegen auf tschechischem Boden. Aus Fláje werden mindestens 100 Liter Wasser pro Sekunde an die Flöha abgegeben, die dann letztendlich der tiefer liegenden Talsperre Rauschenbach zufließen.
Seit dem Bau der beiden Talsperren gibt es deshalb eine enge Zusammenarbeit der tschechischen und der deutschen Wasserwirtschaft. Um dies auch für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen, wurde gefördert von der Europäischen Union, an der Talsperre Fláje ein Informationszentrum eingerichtet. In Rauschenbach entstand ein zweisprachiger Infopavillon. Am Wanderweg zwischen den beiden Talsperren wurden Schilder mit Informationen über die Talsperren, die Wasserwirtschaft und die Region aufgestellt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.wasserwirtschaft.sachsen.de.
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