Sachsens Kunstministerium hat während der letzten drei Jahre für über eine Million Euro Musikinstrumente finanziert, die 112 Laienensembles und Musikschulen im Freistaat zur Verfügung gestellt werden. Das 334. Instrument – ein Quartbass-Dulcian – übergab Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange gestern im Rahmen des Sommerkonzerts „Junge Leute - Alte Musik“ im Freiberger Dom St. Marien der Jugendmusiziergruppe „Michael Praetorius“.
Die Kinder und Jugendlichen der Jugendmusiziergruppe spielen unter der Leitung von Andreas Künzel und Isa Mallé auf Instrumenten der Renaissance. Das Ensemble ist seit mehr als vier Jahrzehnten wichtiger Bestandteil der Alten Musik in der Bachstadt Leipzig. 2016 erspielten die jungen Musikerinnen und Musiker einen ersten Preis beim Deutschen Orchesterwettbewerb.
Der gestern übergebene Quartbass-Dulcian im Wert von rund 5000 Euro ist ein Holzblasinstrument. Der Dulcian wurde in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts entwickelt. Zeitgemäße Nachfolgermodelle werden als Fagott bezeichnet.
„Dieser Dulcian ist ein ganz besonderes Instrument für ganz besondere Ansprüche. Ich bin sehr froh, dass wir Sachsens Musikerinnen und Musikern mit Anschaffungen aus dem Instrumentenfonds helfen können. Sie sind zwar Laien, aber sie betreiben ihre Kunst mit großer Professionalität“, erklärt Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange.
Käufe über den Instrumentenfonds würden über den Sächsischen Musikrat realisiert. Von 2017 bis 2019 standen dafür 1,2 Millionen Euro zur Verfügung. Auch im kommenden Jahr 2020 sind für den Instrumentenfonds 600.000 Euro geplant. Ministerin Dr. Stange: „Der Instrumentenfonds ist ein sehr erfolgreiches Mittel zur Verbesserung der Qualität in den Laienorchestern, Musikvereinen und Musikschulen – künstlerisch und sozial.
Die Künstlerinnen und Künstler aller Altersstufen können sich auf hochwertigen Instrumenten weiterentwickeln und pflegen gleichzeitig sächsische Musiktraditionen. Wir ermöglichen dies unabhängig davon, ob sie sich die Instrumente leisten können. Die Anschaffungen aus dem Fonds sind auch ein Wirtschaftsfaktor. Denn 91 Prozent der Instrumente wurden bei sächsischen Instrumentenbauern und Händlern erworben.“
Außer mit dem Instrumentenfonds unterstützt der Freistaat die musikalische Ausbildung besonders von Kindern und Jugendlichen in Sachsen durch die Förderung von 32 Musikschulen im Freistaat Sachsen mit jährlich 6,7 Millionen Euro. In dieser Summe enthalten ist auch das Programm „JEKI – Jedem Kind ein Instrument“, in welchem die musikalische Früherziehung an mehr als 50 sächsischen Grundschulen mit 425.000 Euro unterstützt wird.
Seit dem Jahr 2019 besteht darüber hinaus die Möglichkeit, dass sächsische Ensembles des instrumentalen und vokalen Laienmusizierens die Fahrtkosten für die Teilnahme an Probelagern, Wettbewerben und Internationalen Begegnungen in Deutschland und im europäischen Ausland bis zu 100 Prozent gefördert bekommen. So ist es im Regelfall möglich, dass für die Teilnehmenden keine individuellen finanziellen Belastungen für Fahrtkosten anfallen. Damit wird auch eines der Ziele des im Jahr 2018 verabschiedeten Landesweiten Konzeptes Kulturelle Kinder- und Jugendbildung umgesetzt.
Die Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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