Die anhaltende Dürre stresst das Leipziger Stadtgrün. Die Auswirkungen differenzieren dabei je nach Standort: Im Leipziger Auwald sind bisher nur verhältnismäßig wenige Austrocknungserscheinungen zu verzeichnen. Das liegt darin begründet, dass viele Großbäume im Auenbereich direkt mit ihrem Wurzelsystem am Grundwasserleiter anliegen. Probleme gibt es bei Neuaufforstungen. Hier kommt es zu flächigen Ausfällen.
In den öffentlichen Grünanlagen sind vor allem ältere Bäume betroffen. Das liegt daran, dass die tieferen Bodenschichten ab einem halben Meter bis zwei Meter Tiefe stark ausgetrocknet sind. Punktuell kommt es dabei zum Absterben insbesondere von Ahorn, Birke, Rotbuche und Nadelgehölzen.
Frisch gepflanzte Bäume werden in den ersten drei Jahren im Rahmen der Fertigstellungs- und Entwicklungspflege von den Firmen gewässert, die die Bäume in die Erde gebracht haben. Das betrifft etwa 4.300 Neupflanzungen, die von 2016 bis 2019 in die Erde kamen und sich in vertraglicher Pflege befinden. Bei anhaltenden extremen Wetterbedingungen wird es erforderlich sein, die Bewässerung der Jungbäume in Leipzig zu verstärken. Derzeit werden 678 Bäume in zentrumsnahen Bereichen bewässert, hier sind die Temperaturen höher als in den Randgebieten der Stadt.
Momentan sind in einer Testphase auch rund 1.000 Bewässerungssäcke im Einsatz. Sie werden dort genutzt, wo die normale Bewässerung schwierig ist – etwa an Böschungen wie an der Antonienstraße sowie an zahlreichen Einzelstandorten. Die Erfahrungen sind bisher überwiegend gut.
Die Bürgerinnen und Bürger können helfen, indem sie zweimal täglich einen Eimer Wasser an die Bäume gießen. So lockert sich die Erde und das Wasser gelangt bis zu den Wurzeln. Jeder Tropfen ist entscheidend.
Auch Grünflächen wie Staudenbeete und Sommerblumenbepflanzung benötigen und erhalten zusätzliche Wassergaben. Eine flächendeckende zusätzliche Bewässerung ist allerdings nicht möglich. Jede Wasserspende von Anwohnern für das öffentlichen Grün des Wohnumfeldes trägt dazu bei, dem Trockenstress der Bäume entgegenzuwirken.
Die Mitarbeiter, die sich mit der Baumbestandsentwicklung im Stadtgrün und Neuaufforstungen befassen, berücksichtigen zudem, dass künftig häufiger Arten gepflanzt werden, die den standörtlichen Verhältnissen und den prognostizierten Klimaverhältnissen angepasst sind. Dazu zählen Arten wie etwa Amberbaum, Hopfenbuche und Blumenesche.
Frei nach Schiller: Die Gedanken sind nicht frei, wenn Einer nicht den Mut zur Freiheit hat
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