Die 7. Tage der Industriekultur vom 22. bis 25. August in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer, dem Dezernat für Wirtschaft und Arbeit Leipzig sowie weiteren Partner widmen in diesem Jahr dem Industriepionier Karl Heine besonderes Augenmerk.
Am 10. Januar 1819 erblickt Carl Ernst Erdmann Heine (später nur Karl Heine) in Leipzig das Licht der Welt. Der promovierte Jurist formte den Leipziger Westen unter anderem durch Trockenlegung, Bebauung und das Anlegen von Wasserwegen nachhaltig. Im Rahmen der 7. Tage der Industriekultur bieten deshalb verschiedene Veranstalter einen genaueren Blick auf den engagierten Sohn der Stadt Leipzig.
Sektempfang “Es lebe Karl Heine!”
Zu den 7. Tagen der Industriekultur stößt der Industriekultur Leipzig e.V. mit allen auf den Industriepionier an. Er hat es verdient. Leipzig wäre ohne sein Zutun heute nicht das, was es – auch – ist. Deshalb überraschen die Vereinsmitglieder jeden, der in dieser Stunde am Karl-Heine-Denkmal vorbeikommt, mit einem Glas Sekt und geben, wenn nötig, Informationen zum Jubilar und dem Programm “zeitMASCHINE”. Zum Beispiel klären wir die Frage, warum der erste Vorname des Dr. jur. Heine mal mit K und mal mit C geschrieben wird.
Was? Ein Glas Sekt am Karl-Heine-Denkmal
Wann? 24. August um 10 bis 11 Uhr
Wo? Karl-Heine-Denkmal, Klingerweg/Käthe-Kollwitz-Straße, 04229 Leipzig
Noch was? Gute Laune ist mitzubringen
Eintritt? frei
Vernissage zur Karl-Heine-Ausstellung
Zu den Tagen der Industriekultur eröffnet eine Vernissage die Ausstellung „Dr. Carl Ernst Erdmann Heine – Das Unmögliche möglich machen!“ des Sächsischen Wirtschaftsarchivs e.V. (SWA). Geschäftsführerin Veronique Töpel sagt dazu: „Die Ausstellung widmet sich Karl Heine als Unternehmer, Visionär und Familienmensch“. Letzteres wird besonders durch Henriette Rossner-Sauerbier, einer noch lebenden Urenkelin, mit einer kleinen Lesung gewürdigt. „Auch Urenkelin Christa Haensel engagiert sich sehr um das Andenken Karl Heines“, freut sich die Diplomarchivarin, „sie sorgte unter anderem für die Wiederherstellung des Karl-Heine-Denkmals.“
Töpel will bei der Vernissage für das Anlegen eines Karl-Heine-Archivs in Leipzig werben. Bisher gebe es nur eine Zusammenstellung von Einzelstücken, aber kein zentrales Archiv. „Über die Zeit ist sehr viel verloren gegangen und Einzelstücke sind bei den Nachkommen außerhalb Leipzigs verteilt“, berichtet die Geschäftsführerin des SWA. Der Sitz des SWA befindet sich im Plagwitzer Industriedenkmal „KONSUM-ZENTRALE“.
Was? Vernissage zur Ausstellung „Dr. Carl Ernst Erdmann Heine – Das Unmögliche möglich machen!“
Wann? 22. August um 18 Uhr
Wo? Sächsisches Wirtschaftsarchiv e.V. in der Industriestraße 95, 04229 Leipzig
Noch was? Anmeldungen über sekretariat@swa-leipzig.de oder telefonisch unter 0341/919920 erforderlich, da der Platz in den Räumen des Archivs begrenzt ist.
Eintritt? frei
Führung durch die Magazine des SWA und Karl-Heine-Ausstellung
Im Rahmen der Tage der Industriekultur öffnet das Sächsische Wirtschaftsarchiv e.V. seine Magazine und die Ausstellung „Dr. Carl Ernst Erdmann Heine – Das Unmögliche möglich machen!“. „Die Ausstellung zeigt unveröffentlichte Dokumente, eine kleine Ahnengalerie und gibt auch einen Überblick über Unternehmen, die sich auf Initiative Karl Heines im Leipziger Westen ansiedelten“, sagt Veronique Töpel, Geschäftsführerin des SWA. „Inzwischen können wir uns nicht mehr vorstellen, dass hier in Plagwitz nur Schornsteine rauchten“, erklärt Töpel.
Hier, an der Konsumzentrale ist auch der Treffpunkt für den von der VDI–GaraGE organisierten Spaziergang durch Plagwitz „Auf den Spuren Karl Heines“, an dem Gäste des SAW im Anschluss an ihren Besuch teilnehmen können.
Was? Führung durch die Magazine des Sächsischen Wirtschaftsarchivs e.V. und die Ausstellung „Dr. Carl Ernst Erdmann Heine – Das Unmögliche möglich machen!“
Wann? 23. August von 15 bis 16 Uhr
Wo? Sächsisches Wirtschaftsarchiv e.V. in der Industriestraße 95, 04229 Leipzig
Noch was? Anmeldungen sind über sekretariat@swa-leipzig.de oder telefonisch unter 0341/919920 erforderlich
Eintritt? frei
Spaziergang durch Plagwitz – „Auf den Spuren von Karl Heine“
Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die kleinen Dörfer Plagwitz und Lindenau im Zuge der industriellen Revolution zu einem der wichtigsten Industriestandorte vor den Toren Leipzigs. „Der Wandel vom sumpfigen Ausflugsziel für Leipziger Kleinstädter zum urbanisierten Industriestandort mit modernen Straßen, Brücken und eigenem Bahnhof ist Karl Heine zu verdanken“, berichtet Anika Schreyer. Heines Visionen, sein politisches Engagement und seine finanziellen Investitionen ermöglichten erst die Ansiedlung 100er Fabriken unterschiedlichster Gewerbe in Plagwitz und Lindenau.
Am 23. August 2019 leiten Konstanze Schellenberger und Anika Schreyer von der VDI-GaraGe Leipzig auf einen Spaziergang durch Plagwitz/Lindenau. Der Spaziergang „Auf den Spuren Karl Heines“ bietet mit digitaler Unterstützung via iPad Einblicke in Vergangenheit und Gegenwart Leipziger Industriekultur.
Was? Spaziergang durch Plagwitz „Auf den Spuren von Karl Heine“
Wann? 23. August 2019, 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr
Wo? Der Treffpunkt befindet sich am Eingang der Konsumzentrale in der Industriestraße 85-95, 04229 Leipzig
Noch was? Anmeldungen sind zwingend erforderlich und werden vom Sächsischen Wirtschaftsarchiv unter sekretariat@swa-leipzig.de oder telefonisch unter 0341/919920 entgegengenommen.
Eintritt? frei
Flanieren auf dem Karl-Heine-Boulevard
Markku Weber kennt die Karl-Heine-Straße und deren Wandel so gut wie kein zweiter. Bei einer ausgedehnten Führung zeichnet der Steinmetz, klassische Archäologe und Historiker, die Veränderung vom verschlafenen Dorf zum Industriestandort über ein Symbol für Umweltzerstörung und Schmuddelecke bis heute zum beliebten Stadtviertel nach.
„Den Leipziger Westen entdecken wir bei unserem Spaziergang“, erklärt Weber, „und hören von Pferdeställen im Obergeschoss, Absperrventilen für den Suezkanal, einem Ballsaal, der zum Kino wurde, diskutieren die kontroversen Vorstellungen zum Jahrtausendfeld. Spannend ist auch die Geschichte eines der weltgrößten Hersteller für Landmaschinen, dessen Areal mit gigantischen Hochhäusern bebaut werden sollte.“
Was? Führung zur Geschichte und Gegenwart der Karl-Heine-Straße „Flanieren auf dem Karl-Heine-Boulevard“
Wann? Samstag, 24. August, 9.30 Uhr bis 11 Uhr sowie 12.30 bis 14 Uhr, Sonntag, 25. August, 10.30 Uhr bis 12 Uhr
Wo? Treffpunkt vor der Schaubühne Lindenfels
Noch was? Keine Anmeldung.
Eintritt? Tickets für 8 Euro erwerben Sie beim Guide direkt vor Ort.
Über die Tage der Industriekultur Leipzig
Der Verein Industriekultur Leipzig e.V. verschreibt sich seit 2009 der Erschließung und Bewahrung des industriellen Zeitgeistes und Erbes in und um Leipzig. Industriekultur bedeutet ferner das in-Szene-setzen industrieller Artefakte im zeitgenössischen Kontext. Seit 2013 bietet der Verein mit den Tagen der Industriekultur eine Plattform für Veranstaltungen wie Werksführungen, Vorträge, Ausstellungen, Konzerte u.v.m.
Frei nach Schiller: Die Gedanken sind nicht frei, wenn Einer nicht den Mut zur Freiheit hat
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