Das Traumazentrum des Klinikums St. Georg Leipzig, eines der führenden Zentren für die Behandlung von Unfallverletzten der Region, setzt seine bisherige erfolgreiche Entwicklung weiter fort. Unter seinem Dach firmieren sich die Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und spezialisierte septische Chirurgie, die Klinik für Plastische und Handchirurgie mit Schwerbrandverletztenzentrum und die Klinik für Neurochirurgie.
Alle Verletzungen des muskuloskelettalen Systems werden seit Jahren auf höchstem Niveau behandelt. Aktuell wurde das Zentrum auch als Europäisches Hand-Trauma-Zentrum, dem einzigen in Sachsen zertifiziert. Aber nicht nur Unfälle stehen im Behandlungsfokus, auch degenerative Erkrankungen können mit höchsten Qualitätsstandards therapiert werden. So wurde vor kurzem das Siegel als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung verliehen.
Seit diesem Monat verfügt das Team des Traumazentrums auch über ein neues Bildgebungs- und Navigationssystem, was hauptsächlich bei Wirbelsäulen– und Beckenoperationen zum Einsatz kommen wird. Es sorgt für eine zusätzliche intraoperative Kontrolle und damit für mehr Präzision und Sicherheit.
„Bei schweren Verletzungen der Wirbelsäule und des Beckens ist eine Operation oft unumgänglich“, erklärt der Dr. Jörg Böhme, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie. „Aber auch bei altersbedingten oder entzündlichen Veränderungen und Tumoren muss gegebenenfalls über einen operativen Eingriff nachgedacht werden, um Schmerzen zu lindern und die Funktionalität wiederherzustellen“, führt er weiter aus.
Der O-Arm, ein 800kg schweres, chirurgisches Bildgebungssystem erleichtert nun die Arbeit von Dr. Böhme und seinem Team. In jeder Phase des Eingriffs an der Wirbelsäule kann sich der Operateur ein dreidimensionales Bild der operierten Körperpartie machen. Anders als ein herkömmlicher Computertomograf kommt der O-Arm zum Patienten – nicht umgekehrt.
Er kann in allen Operationssälen eingesetzt werden. Trotz seines Gewichts lässt sich der O-Arm mit Leichtigkeit an den OP-Tisch rollen und millimetergenau in jede gewünschte Position bringen. Ein Ring, in dem sich eine Röntgeneinheit für die intraoperative Bildgebung befindet, schließt sich um den Patienten auf dem OP-Tisch und liefert in Sekundenschnelle mehrere Bilder aus verschiedenen Winkeln.
Nach der Aufnahme schwenkt das Gerät beiseite, um dem Operateur Platz zu machen. Die intraoperativ erstellten Bildaufnahmen werden automatisch auf das angeschlossene, computergestützte Navigationsystem übertragen. Der Operateur kann die Anatomie des Patienten und seine Instrumente nun nahezu in Echtzeit am Bildschirm sehen, sich orientieren und hochpräzise den nächsten Operationsschritt planen und durchführen.
„Das ermöglicht uns zukünftig eine noch sichere Vorgehensweise im OP-Saal. Mit der dreidimensionalen Darstellung sehen wir einfach mehr. So lässt sich z.B. die Platzierung von Schrauben sehr präzise kontrollieren. Eine solche, schon im Operationssaal mögliche Qualitätskontrolle bedeutet für unsere Patienten mehr Sicherheit“, ist sich Dr. Böhme sicher.
„Ich bin mir sicher, dass es die richtige Entscheidung war, auf das neue Gerät zu setzen, um die hochklassige Arbeit der Ärzte in unserem Traumazentrum zu unterstützen“, sagt Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin des Klinikums. Auch bei präzisen Operationen am Hirn und Schädelknochen innerhalb der Neurochirurgie oder bei Rekonstruktionen von Gelenkverletzungen in der Unfall- und Handchirurgie wird der O-Arm künftig zum Einsatz kommen und die Arbeit der Traumaexperten erleichtern.
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