Zehn Jahre war Miriam Tscholl Initiatorin, Motor, Kopf und Gesicht der Bürgerbühne am Staatsschauspiel Dresden, nun übergibt sie die Leitung an Tobias Rausch.
Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange sagte zum Abschied der Regisseurin: „Miriam Tscholl war ein Glückfall für das Staatsschauspiel Dresden und für die Dresdner Stadtgesellschaft. Angetrieben von der Neugier auf Menschen und dem Glauben an die Kraft von Begegnungen, ist ihr ein Akt der Demokratisierung auf der Bühne gelungen. Sie hat die Grenzen zwischen gesellschaftlichen Gruppen aufgehoben und neue, auf ähnlichen Erfahrungen beruhende Gruppen entstehen lassen.
Sie hat Bürgerinnen und Bürger auf die Bühne gebracht, die immer ihre eigene Geschichte gespielt haben. Diese Authentizität ermöglichte dem Publikum einen tatsächlich empfundenen und nicht nur mit dem Verstand begriffenen Perspektivwechsel. Und es ist Miriam Tscholl geglückt, Menschen für das Theater zu gewinnen, die die Schwelle zum Zuschauerraum bisher nicht übertreten hatten.
Mit der Etablierung des Montagscafés als offenen Treffpunkt zwischen Geflüchteten und Dresdner Bürgern seit der Spielzeit 2015/16 hat Miriam Tscholl zudem einen ungezwungen Raum für Begegnungen auf Augenhöhe geschaffen. Ich danke Frau Tscholl für ihre Energie, ihr Engagement und ihre Haltung, freue mich, dass sie in Dresden bleibt und wünsche der Bürgerbühne als festem Bestandteil des Staatsschauspiels noch ein langes Leben und Tobias Rausch eine glückliche Hand.“
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