Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer reist vom 5. bis 8. Juli mit einer Delegation der Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří in die aserbaidschanische Hauptstadt Baku zur 43. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees. Während der Sitzung fällt buchstäbliche der Hammer: Das Welterbekomitee entscheidet darüber, ob der gemeinsam mit der Tschechischen Republik eingereichte Antrag in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt eingeschrieben wird.
Bereits Mitte Mai hatte der Internationale Rat für Denkmalpflege ICOMOS, der die Komiteemitglieder bei ihren Entscheidungen über die Welterbeanträge berät, ein positives Votum über den Antrag der Montanregion empfohlen.
Ministerpräsident Kretschmer sagte vor dem Abflug: „Der Bergbau im Erzgebirge war über Jahrhunderte die Grundlage des Wohlstandes in Sachsen und ist ein Teil unserer Identität. Das bringt die Bewerbung der Montanregion Erzgebirge auf exzellente Art zum Ausdruck. Die Initiatoren des Antrags, die zugehörigen kommunalen Akteure und unsere tschechischen Partner sind seit 16 Jahren hochengagiert, um letztlich den Welterbetitel zu erlangen. Dieses Engagement verdient großen Dank und jede Unterstützung. Deshalb reise ich mit nach Baku, um der UNESCO zu zeigen, dass der Freistaat Sachsen geschlossen hinter dem Antrag der Montanregion steht.“
Der sächsisch-tschechische Antrag Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří umfasst 22 Bestandteile, davon liegen 17 auf sächsischer Seite des Erzgebirges. Die ausgewählten Denkmale, Natur- und Kulturlandschaften repräsentieren die wichtigsten Bergbaugebiete und Epochen des sächsisch-böhmischen Erzbergbaus in den vergangenen rund 800 Jahren und ergeben im Zusammenhang ein weltweit einzigartiges Beispiel der Industriekultur.
Jeder Bestandteil setzt sich aus verschiedenen Einzelobjekten zusammen, allein ca. 400 in Sachsen. Dazu zählen neben Bergwerken und mit ihnen verbundenen Anlagen auch historische Stadt- und Bergbaulandschaften sowie die weltweit erste Bergakademie. Sie alle sind Zeugnisse der technologischen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, verwaltungstechnischen und sozialen Dimension der aufgezeigten Entwicklung. Der Welterbeantrag wurde 2014 gestellt, 2016 auf Empfehlung von ICOMOS zur Nachschärfung zurückgezogen und steht nun mit 36 weiteren Erst- und Folgeanträgen zur Abstimmung in Baku.
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