Das soziokulturelle Zentrum »Die VILLA« bietet für alle Menschen mit Migrationshintergrund niedrigschwellige, kostenlose Deutsch-Sprachangebote. Derzeit nutzen über 200 Teilnehmende wöchentlich die Angebote im Café der VILLA oder am Deutschen Platz. Die Nachfrage steigt und ist von den aktuell 70 ehrenamtlich Engagierten nicht zu schaffen.
Das Sprachangebot bekommt die Sommerferien unmittelbar zu spüren. »Andere Angebote pausieren in dieser Zeit und es kommen mehr Teilnehmende zu uns. Zugleich sind viele unserer Ehrenamtlichen im Urlaub. Es grenzt an eine organisatorische Meisterleistung.«, sagt Nora Hartenstein, Koordinatorin der Sprachangebote. Es bedarf mindestens 15 weiterer Engagierter, um den Engpass zu schließen und die hohe Nachfrage abzusichern.
Täglich zweimal vormittags und zweimal nachmittags finden die Angebote statt und dauern circa zwei Stunden. Demnächst startet ein zusätzliches Angebot im KOMM-Haus in Grünau. Hier sind weitere drei bis fünf Ehrenamtliche nötig, um das Interesse abzudecken.
Die Teilnehmenden kommen aus unterschiedlichen Herkunftsländern und bringen verschiedene Sprachkenntnisse mit. In einem Angebot unterrichten in der Regel mehrere Engagierte gleichzeitig, um auf die unterschiedlichen Vorkenntnisse einzugehen. Material für die inhaltliche Gestaltung ist ausreichend vorhanden.
Die VILLA benötigt dringend ehrenamtliche Unterstützer, welche sich vorstellen können, diese abwechslungsreiche Aufgabe zu übernehmen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Die meisten Engagierten sind Amateure, welche motiviert sind, die deutsche Sprache mit Improvisation und Geduld zu vermitteln. Über die VILLA sind sie haftpflicht- und unfallversichert und können an zahlreichen Weiterbildungen, Treffen und Festen teilnehmen. Eine Schnupperstunde ist nach Absprache möglich.
Interessierte am Ehrenamt können sich über das Online-Anmeldeformular registrieren oder sich per Mail unter willkommen@villa-leipzig.de oder 03 41-3 55 20 40 melden.
HINTERGRUND
Die Geschichte der VILLA begann im Frühjahr 1990. Seinerzeit besetzte eine Gruppe junger, engagierter Menschen die Stadtleitung der Freien Deutschen Jugend in Leipzig. Seitdem sind knapp 30 Jahre ins Land gegangen und mehr als 40 Vereine, Initiativen und Organisationen nutzen die Räume und Möglichkeiten des Soziokulturellen Zentrums in der Lessingstraße 7 in Leipzig.
Es entstand eine Angebotsvielfalt, welche in Leipzig kein zweites Mal existiert: Über 100 Veranstaltungen und Angebote und deutlich über 1.500 Besucher die Woche sind eine stolze Bilanz. Das Haus ist offen für jeden. Ein Begegnungsort für Menschen jedweden Alters und unabhängig von deren Herkunft. Ein Raum für eigene Ideen und Projekte. Für jeden Einzelnen eine Möglichkeit, seinem Anliegen einen Ausdruck zu verleihen.
Die Arbeit der VILLA richtet sich an ein breites Publikum. Hier werden Besucher zu Nutzern und agieren gemeinsam auch über Generationsgrenzen hinweg. Die VILLA schafft einen Freiraum für Kunst und Kultur, für gesellschaftliches und politisches Engagement in ihrem unmittelbaren Umfeld und über dessen Grenzen hinaus. Sie gibt durch ihre zentrale Lage und Konzeption auf verschiedene gesellschaftliche Bedingungen die richtige Antwort.
Die Vision der VILLA ist die gleichberechtigte, selbstbestimmte und engagierte Teilhabe von Menschen aus Leipzig an ihrer Nachbarschaft und der Gesellschaft. Mit der Initiierung verschiedener Angebote und Projekte aus den Bereichen Jugend, Soziales, Kultur und Bildung soll dies realisiert werden.
Träger des soziokulturellen Zentrums ist die VILLA gGmbH. Mit ihren knapp 50 Mitarbeitern ist sie zudem an anderen Standorten der Stadt Leipzig wie zum Beispiel mit dem KOMM-Haus in Grünau, dem Makerspace im Leipziger Norden oder dem Müzik.Stüdyo.74 im Leipziger Osten aktiv.
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