Heute Nacht hat die Städtebahn Sachsen plötzlich und ohne vorherige Ankündigung den Betrieb auf sämtlichen von ihr befahrenen Strecken eingestellt. Das betrifft die Strecken Dresden–Königsbrück, Dresden–Kamenz, Pirna–Neustadt–Sebnitz und Dresden–Heidenau–Altenberg.
Dazu sagt Thomas Baum, Sprecher für Verkehrspolitik der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag:
„Die sofortige Einstellung des Verkehres ohne Frist und ohne jegliche Vorwarnung für Pendler und Urlauber ist ein unglaublicher Vorgang und durch nichts zu rechtfertigen. Ich kann den Ärger der Kundinnen und Kunden sehr gut verstehen. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Städtebahn bei uns im Landtag um Unterstützung gebeten hätte. Hier soll anscheinend von innerbetrieblichen Problemen abgelenkt werden“, so Thomas Baum am Donnerstag.
„Ich fordere die Städtebahn Sachsen auf, den Fahrbetrieb sofort wieder aufzunehmen und ihren gültigen Vertrag mit dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) zu erfüllen. Sollte das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten sein, steht ihm mit dem VVO ein starker Partner zur Seite, der in dieser schwierigen Situation im Interesse der Fahrgäste unterstützen wird.
Die Probleme der Städtebahn zeigen einmal mehr, warum wir uns als SPD für eine Landesverkehrsgesellschaft sowie für ein modernes Vergabegesetz in Sachsen einsetzen. Die Landesverkehrsgesellschaft als 100-prozentige Tochter des Freistaats wäre ein starker Player – auch wenn es zum Beispiel einmal Diskussionsbedarf mit der DB Netz AG wegen nicht ausreichend gepflegter Streckenabschnitte geben sollte.
Mit einem Vergabegesetz würden wir sicherstellen, dass Lokführer, Zugbegleiter und Servicekräfte keine Dumpinglöhne mehr bekommen, sondern nach einem guten Tarifvertrag bezahlt würden. Hätte es diese Maßnahmen bereits in der Vergangenheit gegeben, wäre die Städtebahn nicht vor einem Jahr in Schieflage geraten.
Damals wurde der Streckenabschnitt Neustadt–Sebnitz wegen fehlendem Personal stillgelegt. Erst nachdem die Städtebahn im Februar 2019 mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) einen neuen Tarifvertrag ausgehandelt hatte, konnte der Fahrbetrieb stabilisiert werden.“
Frei nach Schiller: Die Gedanken sind nicht frei, wenn Einer nicht den Mut zur Freiheit hat
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„Ich fordere…”
Ja, fordern, daß könnt ihr. So, als ob ihr nicht an der Regierung seit. Das ist die Ernte eurer Politik, die jetzt eingefahren wird. Ihr seid dafür verantwortlich, niemand sonst.