Deutschland hat sich für das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Ländern Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay stark gemacht. Hingegen die Staats- und Regierungschefs aus Frankreich, Polen, Irland und Belgien im Vorfeld insbesondere wegen der geplanten Rindfleischimporte Kritik zum Abkommen geäußert haben. Die Länder wurden unterstützt von den Niederlanden und Ungarn. Der EU-Rat, das EU-Parlament und die Mitgliedsstaaten müssen noch über das Handelsabkommen abstimmen.
„Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland lehnt dieses unqualifizierte Freihandelsabkommen ab“, sagt Reiko Wöllert, Landesgeschäftsführer der AbL Mitteldeutschland.
„Wir importieren aus diesen Ländern künftig nicht nur Rindfleisch, sondern die mit der stark industriellen Produktion verbundenen Klimaschäden und menschenunwürdigen Produktionsbedingungen. Die EU-Kommission und Teile der deutschen Politik stellen immer wieder nach vorne, dass die europäische Handelspolitik wertebasiert sei. In Brasilien werden aber die Werte wie Menschenrechte mit Füßen getreten.
Im Jahr 2017 kam es zu 70 Morden an Kleinbauern und -bäuerinnen, Indigenen und Aktivisten, die sich gegen das vordringende Agribusiness verteidigt haben. Die Importe werden zu Marktstörungen in Europa führen, denn wir haben bereits einen vollen Rindfleischmarkt. Weitere Mengen werden die Erzeugerpreise auf den Bauernhöfen drücken. Wir fordern eine neue Handelspolitik, die bäuerliche Arbeit, Tierwohl, Klimaschutz und Artenvielfalt stärkt, statt zerstört.“
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