Am 6. Juli 1989 nahm die AG Rad ihren Ursprung – die damalige Abteilung Verkehrs- und Nachrichtenwesen des Rates der Stadt Leipzig hatte zu einer ersten Sitzung eingeladen. Dieser Einladung ging ein unermüdliches bürgerschaftliches Engagement für die Belange der Radfahrer in der Stadt voraus, zudem die Studie „Radfahren in Leipzig“, die Rad-Enthusiasten im Kulturbund 1987/88 erstellt hatten. Es ging ihnen darum, den Radverkehr in Leipzig attraktiver zu machen.
Michael Jana, Leiter des Verkehrs- und Tiefbauamtes sagt: „Noch vor der Friedlichen Revolution, die grundlegende Veränderungen für alle Leipziger mit sich bringen sollte, fand sich die Arbeitsgemeinschaft Radverkehr quasi als fachorientierter Runder Tisch zusammen.“ Sie stellte zwar nicht das politische System in Frage aber durchaus infrastrukturelle Mängel heraus – ein Engagement, das nicht ohne politisches Risiko für die Beteiligten war.
Die Arbeitsgemeinschaft ist inzwischen eine feste Institution in Leipzig, die nicht nur wegen ihrer Entstehungsgeschichteweltweit als einmalig bezeichnet werden kann: Sie bewertet bis heute fast alle kommunalen Einzelmaßnahmen des Straßenbaus in Bezug auf den Radverkehr. Sie hat unter anderem die erste Fahrradstraße in Leipzig initiiert – die damalige Richard-Wagner-Straße ist heute der Radweg vor den Höfen am Brühl – und sorgt für regelmäßigen Austausch zwischen den Ämtern, der Polizei, dem ADFC Leipzig und anderen Fachexperten.
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