Unter dem Motto „L’dor v’dor - Von Generation zu Generation“ feiert Leipzig vom 23. bis 30. Juni die Jüdische Woche, die alle zwei Jahre vom Kulturamt der Stadt Leipzig gemeinsam mit dem Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus e. V. und der Ephraim Carlebach Stiftung veranstaltet wird. Bei mehr als 100 Veranstaltungen können die Besucher die Vielfalt jüdischer sind wieder mehr als 60 Institutionen und Vereine.
Feierlich eröffnet wird die 13. Jüdische Woche am 23. Juni im Ariowitsch-Haus durch Oberbürgermeister Burkhard Jung, den Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dr. Joseph Schuster und den Vorsitzenden der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, Küf Kaufmann, in Verbindung mit einem Festakt zum 10-jährigen Bestehen des Ariowitsch-Hauses.
Anschließend sind alle Leipzigerinnen und Leipziger ab 17 Uhr zum Auftakt an der Gedenkstätte (am Ort der Großen Gemeindesynagoge) in der Gottschedstraße eingeladen. Es sprechen Oberbürgermeister Burkhard Jung und die Vorsitzende des Verbandes ehemaliger Leipziger in Israel, Channa Gildoni. Der Leipziger Synagogalchor übernimmt wie in den Vorjahren die musikalische Umrahmung.
Mit Konzerten, Lesungen, Filmen, Vorträgen, Zeitzeugengesprächen, Stadtrundgängen, Theater und Tanz tauchen die Gäste dieser besonderen Woche in jüdisches Leben, den Alltag und Festtage, in Religion und Kunst ein. Im Mittelpunkt steht dabei neben intensiven Begegnungen thematisch das Miteinander der Generationen.
So begegnen sich beispielsweise Orient und Okzident beim „Shalomaleikum“ mit dem Ensemble „Klänge der Hoffnung“ im UT Connewitz. Beim Konzert „Yael Deckelbaum & The Mothers“ im Werk 2 kann man dem Sound moderner jüdischer Musik lauschen; bei einer Lesung mit Svetlana Lavochkina in der Deutschen Zentralbücherei für Blinde „wird ein kleiner Türkis gefunden“. Bildgewaltige Ausstellungen und eindrückliche Filme laden zum genauen Hinschauen ein.
Sportfans kommen beim „Fußballauswahlspiel für Demokratie und Toleranz“ im Stadion der Freundschaft auf ihre Kosten und auch für Kinder gibt es spannende Programmpunkte unter dem Motto „Wir feiern, singen, tanzen!“.
Beim fulminanten Abschlusskonzert am 30. Juni erklingt eins der größten jüdischen Werke für Chor und Orchester, das „Avodath Hakodesh“ von Ernest Bloch (1880- 1959) vor der imposanten Kulisse des Leipziger Hauptbahnhofs (Osthalle). Zu hören sind unter anderem der Leipziger Synagogalchor, der Gewandhausjugendchor, das Leipziger Vokalkollektiv und das Jugendsinfonieorchester sowie der Moran Choir aus Israel. Sein Mitwirken schafft dabei ein besonderes Symbol der Verbundenheit und Freundschaft.
Ehemalige Leipzigerinnen und Leipziger zu Gast
Seit 1992 lädt die Stadt Leipzig ehemalige Leipziger Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens zum Besuch nach Leipzig ein. Mehr als 70 Gäste aus Israel, den USA, Großbritannien, Deutschland, Japan, Australien und Neuseeland werden im Rahmen dieses Programms erwartet. Einige von ihnen berichten in Zeitzeugengesprächen über Kindheitserlebnisse und Erinnerungen ihrer Eltern und Großeltern.
Leipzig blickt auf eine lange Tradition der jüdischen Kultur zurück, die bereits im 13. Jahrhundert begann. Seit dem 19. Jahrhundert bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten prägten Persönlichkeiten jüdischen Glaubens Wissenschaft und Kultur der Stadt. Infolge der antisemitischen Politik des Nationalsozialismus wurde die Gemeinde nahezu ausgelöscht. Heute gibt es wieder eine große jüdische Gemeinde in Leipzig mit mehr als 1.300 Mitgliedern, die jüdisches Leben und jüdische Kultur aufs Neue in Leipzig verankert haben.
Das Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus ist wieder Mittelpunkt zahlreicher Begegnungen, Ausstellungen, Konzerte und Rundgänge und zeigt, dass die jüdische Gemeinde zu Leipzig auch gegenwärtig präsent und voller Leben ist.
Programmhefte gibt es in allen teilnehmenden Veranstaltungsorten, im Neuen Rathaus, in den Bürgerämtern und in der Tourist-Information.
Weitere Informationen sind auch unter www.leipzig.de/juedischewoche und www.facebook.de/juedischewocheinleipzig zu finden.
Die Leipziger Zeitung Nr. 68 ist da: Game over! Keine Angst vor neuen Wegen
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