Zum Welttag der Wüstenbildung am 17. Juni 2019 forderte Demeter ein Umdenken in der Landwirtschaft und eine wirksame Klimapolitik. Wie biodynamische Landwirtschaft dazu beitragen kann, dass Wüste zu fruchtbarem Land werden kann, zeigt die SEKEM-Gemeinschaft in Ägypten. Seit 1977 hat die SEKEM Initiative in Ägypten über 680 Hektar Wüstenland mit biodynamischer Landwirtschaft urbar gemacht.

Ein großer Erfolg in einem Land, das selbst von extremer Trockenheit, Wüstenbildung und dem Meeresanstieg betroffen ist. Durch die biodynamische Landwirtschaft erhöht sich die Wassereffizienz um bis zu 20 Prozent, der Boden kann mehr Kohlenstoff binden – dadurch verbessert sich die CO₂-Bilanz der Landwirtschaft, die Anwendung von Kompost macht die Rückgewinnung von Wüstenböden nachhaltiger.

2019 hat SEKEM die Initiative Greening the Desert 2019 ins Leben gerufen. 63 weitere Hektar Wüstenland sollen dabei mit drei solarbetriebenen Pivot-Bewässerungsanlagen und viel Kompost fruchtbar gemacht werden, um darauf biodynamische Demeter-Lebensmittel anzubauen. Auf dem zurückgewonnenen Land kann dadurch der Lebensmittelbedarf von rund 2.000 Menschen gedeckt werden, durch den biologisch-dynamischen Bodenaufbau und die Pflanzung von 10.000 Bäumen werden außerdem jährlich über 975 Tonnen CO₂ gebunden.

Auch Demeter-Betriebe in Europa wirtschaften bereits heute mit kreativen Ideen und großer Leidenschaft klimafreundlich und viele haben sich der Initiative Farmers for Future angeschlossen.

Antje Kölling, politische Sprecherin von Demeter, fordert angesichts des Welttags gegen Wüstenbildung: „Die Wüstenbildung droht durch den Klimawandel dramatische Ausmaße anzunehmen. Deshalb muss die Politik nun schnell wirksame Maßnahmen zur Reduktion des Ausstoßes von klimaschädlichen Gasen in allen Wirtschaftsbereichen beschließen.

Es müssen aber auch in der Landwirtschaft Ansätze stärker gefördert werden, die trotz der bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels eine nachhaltige und robuste Lebensmittelerzeugung ermöglichen – an erster Stelle die ökologische und vor allem die biodynamische Landwirtschaft. Denn diese haben wegen des gezielten Humusaufbaus im Boden sowie der größeren Vielfalt in den Fruchtfolgen ein großes Potenzial für klimafreundlichen und resilienten Anbau.“

Studien zeigen, dass der Ökolandbau gegenüber der konventionellen Landwirtschaft deutliche Vorteile bietet, etwa in den Bereichen Wasserschutz, Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, Klimaschutz und Klimaanpassung.

Hintergrund: SEKEM

Die SEKEM Firmengruppe ist Teil der 1977 von Dr. Ibrahim Abouleish gegründeten SEKEM Initiative für nachhaltige Entwicklung und produziert, verarbeitet und vermarktet biologische und biodynamische Lebensmittel, Textilien und pflanzliche Arzneimittel in Ägypten, der arabischen Welt und auf internationalen Märkten. Sie gilt als ägyptischer „Bio-Pionier“ und wurde 2003 mit dem „Right Livelihood Award“ ausgezeichnet.

Weiterführendes: Farmers for Future

Mitmachen! Alle Bio-Bäuer*innen, -Imker*innen, -Winzer*innen und -Gärtner*innen sind aufgerufen, sich mit ihrer Stimme für mehr Klimaschutz starkzumachen: #FarmersforFuture
www.farmers-for-future.de

Am Freitag, dem 21. Juni, findet der erste internationale zentrale Streik von Fridays for Future in Aachen statt.

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