„Sachsen ist ein Tanzland mit einer vielfältigen und lebendigen Szene, mit einer Vielzahl von Festivals, beeindruckenden Ensembles, bedeutenden Aufführungen in allen Sparten des Tanzes. Diese Vielfalt an Stilen, Akteuren und Institutionen gilt es zu fördern und zu erhalten“, erklärt Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange zum heute beginnenden Tanzkongress in Dresden.
Das Treffen der Szene findet alle drei Jahre statt – in diesem Jahr im Europäischen Zentrum der Künste HELLERAU. Der Kongress wird von der Kulturstiftung des Bundes und von der Landeshauptstadt Dresden gefördert. Der Freistaat trägt einen Beitrag von 45.000 Euro bei.
„Der Tanz ist eine wichtige künstlerische Ausdrucksform, die unsere Kulturszene in Sachsen enorm bereichert. Es gibt neben den staatlichen und kommunalen Häusern mit ihren Ensembles auch Spielstätten, Gruppen und Initiativen von freiberuflichen Tänzern und Choreographen. Mit der Palucca Hochschule für Tanz Dresden existiert eine einzigartige Bildungsstätte für Tanz. Zudem ziehen verschiedene Festivals die Besucher an. Das Besondere ist, dass sich all diese Institutionen und ihre Künstler eng miteinander vernetzen und austauschen. Ohne all dies wäre Sachsens Kunst und Kultur ein Stück ärmer“, bemerkt Ministerin Dr. Stange.
Der Freistaat fördert die Institutionen des Tanzes in vielfältiger Weise. Er finanziert das Ensemble des Semperoper Balletts unter der Leitung von Aaron Watkin mit seinen 72 Tänzerinnen und Tänzern sowie 30 Mitarbeitern in der Ballettdirektion. Sie gaben im letzten Jahr 50 Vorstellungen, die von 56.378 Zuschauern verfolgt worden waren – eine Auslastung von 91,4 Prozent.
Zudem finanziert der Freistaat das Ensemble der Tanzcompagnie der Landesbühnen Sachsen GmbH mit seinen 11 Tänzerinnen und Tänzern, die 2018 72 Vorstellungen vor 11.920 Zuschauern gaben – das entspricht einer Auslastung von 71 Prozent. Über die Landeszuweisungen an die Stiftung für das sorbische Volk und den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien unterstützt der Freistaat das Sorbische National-Ensemble mit 12 Tänzerinnen und Tänzern sowie zwei Eleven. Diese gaben im letzten Jahr rund 80 Vorstellungen, die rund 23.000 Zuschauer besuchten.
Die weltweit angesehene Palucca Hochschule für Tanz Dresden ist eine staatliche getragene Hochschule, die Studienangebote in Tanz, Tanzpädagogik und Choreografie bereithält. Ihr Profil beruht auf der 3-Säulen-Ausbildung: Klassischer Tanz, Zeitgenössischer Tanz und Improvisation.
Derzeit studieren ca. 200 Studierende in den drei Studiengängen sowie in der künstlerischen Meisterklasse. Darüber gibt es ein Elevenprogramm, bei dem sechs ausgewählte Talente die Möglichkeit haben, mit dem Semperoper Ballett zu arbeiten. Im Jahr 2018 besaßen 40 Prozent der Absolventen eine nicht-deutsche Staatsangehörigkeit. Die Hochschule verfügt darüber hinaus über eine integrierte Oberschule und ein Internat für die Frühförderung des Tanznachwuchses.
Im Rahmen der institutionellen Förderung verwendet das Kunstministerium in diesem Jahr mehr als 500.000 Euro unter anderem für das Projekttheater Dresden, das LOFFT, das Nationale Performance Netz Tanz und die Vergabe des Sächsischen Tanzpreises.
Auch die Kulturstiftung des Freistaats verfügt über Förderinstrumente für den Tanz. Im Rahmen der Projektförderung, für die 2019/2020 etwa 1,3 Millionen Euro zur Verfügung stehen, wurden bzw. werden in diesem Jahr zum Beispiel das Festival TANZ/MODERNE/TANZ – Internationale Plattform für zeitgenössischen Tanz in Chemnitz, das TanzNetzDresden, die euro-scene Leipzig, eine Neuproduktion der Choreografin und Tänzerin Cindy Hammer aus Dresden mit dem Stück „we are used to be darker“, das Eröffnungsfestival des LOFFT 2019 am neuen Standort in der Leipziger Baumwollspinnerei, eine Neuproduktion des Choreografen und Tänzers Hermann Heisig aus Leipzig mit dem Titel „Singing Machine“ sowie ein internationales Austauschvorhaben der situation production GbR (Anna Till, Dresden) mit Mosambik mit der Neuproduktion „life in numbers“ gefördert.
Im Rahmen der Stipendienförderung, mit der freiberuflich tätige Künstler unterstützt werden, erhält die Tänzerin und Choreografin Johanna Roggan ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung für die Recherche und Arbeit an ihrem neuen Vorhaben „power to whom“. Seit 2017 gibt es eine Gastspielförderung, in deren Rahmen bereits bestehende Theater- und Tanzproduktionen im Freistaat sowie Gastspiele sächsischer Theater- und Tanzproduktionen in Deutschland und Europa mit 250.000 Euro gefördert werden können.
So wurden im vergangenen Jahr 61 Gastspielförderungen für freie Tanz- und Theatergruppen ermöglicht. Desweiteren sind im Doppelhaushalt 2019/2020 erstmals Landesmittel in Höhe 250.000,00 Euro für die Konzeptförderung vorgesehen. Sie dient der Unterstützung herausragender, professioneller und langjährig erfahrener Projektträger und ermöglicht mehrjährige Vorhaben.
Zudem agiert die Dresden Frankfurt Dance Company in beiden namengebenden Städten. Das hochrangige Ballett-Ensemble wird auf der Grundlage einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Freistaat Sachsen, dem Land Hessen, der Städte Frankfurt am Main und Dresden gefördert. Es dient unter der künstlerischen Leitung von Jacopo Godani der Pflege und Interpretation des zeitgenössischen Balletts und trägt damit auch das Werk von William Forsythe in die Zukunft.
Die Company fühlt sich auch der Ausbildung und Qualifizierung von jungen Balletttänzern und Choreografen verpflichtet. Es pflegt dazu enge Arbeitskontakte zur Palucca-Hochschule für Tanz Dresden und der Hochschule für Musik und Darstellende Künste Frankfurt. Der sächsische Anteil an der Förderung beträgt 1,38 Millionen Euro.
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