Staatsminister Thomas Schmidt hat heute (24. Juni 2019) gemeinsam mit dem stellvertretenden tschechischen Minister für Wasserwirtschaft, Aleš Kendík, in Fláje (Tschechische Republik) der Öffentlichkeit ein großes Gemeinschaftsprojekt übergeben. Rund um die Talsperren Fláje (Tschechien) und Rauschenbach (Erzgebirge) sind in den vergangenen Monaten Rad- und Wanderwege saniert und mit zweisprachigen Informationstafeln versehen worden.
Die Tafeln informieren über das Leben im sächsisch-tschechischen Gebiet, über untergegangene Dörfer, über die Natur und die Sehenswürdigkeiten sowie die Geschichte, Bedeutung und Funktionsweise der beiden Talsperren in der Grenzregion. Highlights sind daneben das Informationszentrum an der Talsperre Fláje und der Infopavillon an der Talsperre Rauschenbach die unter anderem Einblicke in die Trinkwasserversorgung bieten.
„Der Freistaat Sachsen und die Tschechische Republik arbeiten auf dem Gebiet der Wasserwirtschaft ausgezeichnet zusammen. Gerade gemeinsame Projekte wie dieses fördern unsere gute Nachbarschaft, weil sie uns und die Menschen auf so vielen Ebenen zusammenführen: wasserwirtschaftlich, kulturell, touristisch und ganz persönlich“, sagte Staatsminister Schmidt. „Es ist schön zu beobachten, wie hier Grenzen überwunden werden und die Region zusammenwächst.“
Das Projektziel besteht darin, das Bewusstsein der Bewohner dieser Region für die Geschichte der Region und der Gemeinden zu stärken, die im Zuge des Baus der Talsperre Fláje überflutet wurden. Daneben sollen Informationen über die Bedeutung der beiden Talsperren für die Trinkwasserversorgung auf beiden Seiten der Grenze vermittelt werden.
Die Besucher können sich auch über die einmalige Konstruktion des Staumauer Fláje und über interessante Fakten des Baus informieren. Ergebnis des grenzüberschreitenden Projektes wird ein Tag der offenen Tür an beiden Talsperren am 7. September 2019 sein. Geplant sind dabei mehrsprachige Führungen und ein eintägiger Austausch von Mitarbeitern aus dem Staatsbetrieb Landestalsperrenverwaltung (LTV) und dem tschechischen Staatsunternehmen Povodí Ohře.
Das Projekt wurde von Ende Juni 2016 bis jetzt vom Lead-Partner Povodí Ohře und dem Projektpartner LTV umgesetzt. Die Gesamtkosten des Projektes betragen 747 687 Euro. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Kooperationsprogramms „Freistaat Sachsen – Tschechische Republik 2014 – 2020“ stellt davon rund 573 740 Euro zur Verfügung. Weitere Mittel wurden bereitgestellt aus Landesmitteln des Freistaates Sachsen auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes sowie aus Mitteln der Tschechischen Republik.
Hintergrundinformationen:
Bis zum Jahr 2020 stehen im aktuellen Kooperationsprogramm Sachsen – Tschechien für grenzübergreifende Projekte in den Bereichen Hochwasser-, Brand- und Katastrophenschutz, Schutz und Erhaltung des gemeinsamen Natur- und Kulturerbes, Tourismus, Bildung, interkultureller Dialog und partnerschaftliche Zusammenarbeit sowie für Maßnahmen zur Umsetzung des Programms insgesamt 189 Millionen Euro zur Verfügung.
Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) (158 Millionen Euro) und aus nationalen Beiträgen der beiden Nachbarländer. Für die Projektförderung sind davon rund 175 Millionen Euro vorgesehen.
Seit dem Start der Förderung im Juni 2015 ist das Förderprogramm sehr gut angenommen worden. Die Fördermittel sind nahezu ausgeschöpft. Rund 99 Prozent (176 Millionen Euro) der von der EU und den beteiligten Ländern bereitgestellten Projektmittel wurden bereits für 130 Projekte bewilligt. Die Vorhaben verbessern in den genannten Themenbereichen die grenzübergreifende Zusammenarbeit und helfen, das gegenseitige Verständnis der Kooperationspartner zu stärken.
Weitere Informationen zum Kooperationsprogramm: | http://www.sn-cz2020.eu
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