Nicht nur Rechtspopulist*innen fordern "Neutralität" von Schulen, unterstellen Lehrkräften Indoktrination und schüren Misstrauen gegen Aufklärung und Haltung. Dabei gibt es kein Neutralitätsgebot, obwohl das immer wieder behauptet wird.
Der für die politische Bildung wegweisende Beutelsbacher Konsens umfasst ein Kontroversitätsgebot und ein Überwältigungsverbot. Das Sächsische Schulgesetz formuliert einen humanistischen, also keinen neutralen Bildungsauftrag. Auf der Tagung “#nichtneutral – Schule unter Druck. Wertebildung am Pranger?” am 12. Juni 2019 auf dem Mediencampus Villa Ida in Leipzig sprechen Wissenschaftler*innen, Lehrer*innen und Schulpädagog*innen über den Auftrag und Handlungsspielräume von Schule in Bezug auf Demokratie und Menschenrechte.
Lehrende sehen sich aktuell politischen und fachlichen Angriffen unter anderem durch den “Online-Pranger” der Partei Alternative für Deutschland (AfD) ausgesetzt. Das verunsichert sie und bringt sie in eine unnötige Verteidigungssituationen gegenüber Leitungen, Aufsichtsbehörden und Eltern.
Mit unseren Gästen David Begrich (Arbeitsstelle Rechtsextremismus, Miteinander e.V. Sachsen-Anhalt), Prof. Dr. Anja Besand (Professur für Didaktik der politischen Bildung, TU Dresden), Stefan Breuer (Starke Lehrer – Starke Schüler), Ursula-Marlen Kruse (GEW Sachsen), Anne Gersch (Courage – Werkstatt für demokratische Bildungsarbeit e.V.), Roman Schulz (Landesamt für Schule und Bildung) und vielen anderen diskutieren wir über Positionierung und Haltung von Pädagog*innen in der Schule.
ZEIT: Mittwoch, 12. Juni 2019, 12:30 – 17:30 Uhr
ORT: Mediencampus Villa Ida, Poetenweg 28, 04155 Leipzig
Die Tagung bringt Pädagog*innen aus ganz Sachsen zusammen und ist bereits ausgebucht. Mehr als 50 Personen stehen auf der Warteliste.
Sie findet in Kooperation mit der GEW Sachsen, dem Netzwerk für Demokratie und Courage und der TU Dresden statt.
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