Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat heute das Menschenrechtszentrum in Cottbus besucht. Vor seinem offiziellen Gespräch mit Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke zur „Zukunft der Medizinerausbildung in der Lausitz“ hat der sächsische Regierungschef das ehemalige Gefängnis besucht.
Kretschmer erinnerte an die Opfer des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953. Damals wurden mehr als 1.500 Menschen in der DDR für ihren Protest gegen den SED-Staat gerichtlich verfolgt. Dutzende bezahlten ihren Mut mit dem Leben.
Das Menschenrechtszentrum Cottbus ist ein besonderer Ort: authentisch, da von den ehemaligen Häftlingen übernommen und als Menschenrechtszentrum betrieben.
Kretschmer sagte: „Ich bin dankbar für dieses Engagement und die besondere Ausrichtung – neben der Aufarbeitung der Vergangenheit geht es dem Zentrum auch sehr stark darum, dass die Menschenrechte heute garantiert werden. Dafür ist es besonders wertvoll, wenn Zeitzeugen ihre Erfahrungen weitergeben und junge Menschen zu aktivem Handeln im Hier und Heute inspirieren.“
Hintergrund:
Im früheren Cottbuser Zentralgefängnis waren bis 1989 vor allem politische Gefangene eingesperrt, in den 70er und 80er Jahren ca. 80 Prozent. Es diente dem SED-Staat als Quelle für die Beschaffung von Devisen mittels des Freikaufs von ausreisewilligen Häftlingen durch die Bundesrepublik Deutschland.
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