Am Dienstag, dem 4. Juni, eröffnen Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke und der Direktor des Stadtgeschichtlichen Museums, Dr. Anselm Hartinger um 16 Uhr die Ausstellung „DENK + MAL Luther Melanchthon“ in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses. Sie zeigt die vielfältigen Spuren von Martin Luther und Philipp Melanchthon in Leipzig und stellt deren Bedeutung für die Leipziger Disputation heraus. Gezeigt werden zudem die Geschichte des Luther-Melanchthon-Denkmals in Leipzig sowie die Ergebnisse des künstlerischen Wettbewerbes zu seiner Neugestaltung.

Leipzig besitzt viele Zeugnisse der Erinnerung an beide Persönlichkeiten und deren Schaffen: Straßen tragen ihre Namen, Fenster ihre Konterfeis. Museen und Bibliotheken bewahren Kostbarkeiten aus ihrem Besitz und Zeugnisse ihres Wirkens. In der Ausstellung kann man sich vielfältig in Wort und Bild informieren, auch zu jenem Denkmal, welches von 1883 bis 1943 auf dem Johannisplatz stand und in besonderer Weise Luther und Melanchthon gemeinsam ehrte.

Die Realisierung dieses Denkmals wurde vor 136 Jahren durch Spenden Leipziger Bürgerinnen und Bürger finanziert. 60 Jahre später vernichteten es die Nationalsozialisten, indem sie es für Kriegszwecke einschmolzen.

Der auf Initiative Leipziger Bürgerinnen und Bürger 2005 gegründete Luther-Melanchthon-Denkmal Verein e.V. hat mit großem Engagement die Geschichte des Denkmals in die Stadt getragen und für ein neues Luther-Melanchthon-Denkmal geworben. Auf Beschluss der Ratsversammlung hat die Stadt Leipzig von Oktober 2018 bis Mai 2019 einen internationalen Wettbewerb für eine künstlerische Idee für ein Luther-Melanchthon-Denkmal in Leipzig ausgelobt. Die Ausstellung informiert zum Wettbewerb und stellt die Preisträgerentwürfe vor.

Weitere Höhepunkte zum Jubiläum 500 Jahre Leipziger Disputation

Am 16. Juni widmet sich innerhalb des Bachfestes ein Thementag der Leipziger Disputation. Höhepunkt ist ein Festkonzert, das ab 17 Uhr in der Thomaskirche erklingt. Es stellt den Eröffnungsgottesdienst des etwa dreiwöchigen Leipziger Streitgeschehens vor 500 Jahren nach. Am 27. Juni 1519 führte der Thomanerchor unter Leitung seines Kantors Georg Rhau eine zwölfstimmige Messe auf, bei der es sich vermutlich um Antoine Brumels Missa „Et ecce terrae motus“ handelte.

Die Leipziger Vokalensembles Calmus und amarcord bringen dieses grandiose Musikspektakel zu Gehör und disputieren auf musikalische Weise: mit allerhand Huldigungs- und Spottliedern auf Luther und den Papst.

Ebenfalls einen Höhepunkt des Jubiläums bietet das Streitgespräch „Mit Religion Staat machen“ am Dienstag, dem 25. Juni. Die Politiker Gregor Gysi und Annegret Kramp-Karrenbauer diskutieren ab 20 Uhr in der Moderation von Heike Schmoll (FAZ) im Paulinum – Aula/Universitätskirche.

Begleitet wird die Veranstaltung von Ausschnitten der Missa „Et ecce terrae motus“, aufgeführt durch die Ensembles amarcord und Calmus. Kostenlose Einlasskarten sind ab Samstag, 22. Juni, am Info-Punkt im Neuen Augusteum (Augustusplatz 10, 04109 Leipzig) erhältlich. Der Info-Punkt ist am Samstag von 10 bis 14 Uhr und an Wochentagen von 9 bis 18 Uhr durchgängig geöffnet.

Wer bereits zuvor das Disputieren selbst erproben will, ist am 25. Juni ab 10 Uhr herzlich zum „Disputationsatelier“ im Neuen Rathaus eingeladen. Argumentationstechniken und das differenzierte Streiten werden von den erfahrenen Trainern der Leipziger Debattier- und Disputations-Gesellschaft – dem Debattierclub an der Universität Leipzig – vermittelt. Anmeldungen sind erbeten unter disputation@lddg.de.

Weitere Informationen: www.leipzig.de/disputation500

Leipziger Disputation: Das musikalische Erdbeben von 1519, eingesungen von Amarcord, Calmus und zwei glockenhellen Frauenstimmen

Leipziger Disputation: Das musikalische Erdbeben von 1519, eingesungen von Amarcord, Calmus und zwei glockenhellen Frauenstimmen

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar