Die Trinkwassertalsperre Einsiedel und das Wasserwerk wurden zwischen 1891 und 1894 in Einsiedel bei Chemnitz gebaut. Sie war die erste Talsperre in Sachsen und zählt zu den ältesten in Deutschland. Gebaut wurde sie, um dem steigenden Wasserbedarf in der aufstrebenden Industriestadt Chemnitz Ende des 19. Jahrhunderts zu begegnen.
In diesem Jahr werden Talsperre und Wasserwerk 125 Jahre alt – und das wollen wir am Samstag, 15. Juni 2019 von 10 bis 15 Uhr mit einem Tag der offenen Tür feiern. Dazu laden der Zweckverband Fernwasser Südsachsen, die Südsachsen Wasser GmbH und die Landestalsperrenverwaltung alle interessierten Bürger und Medienvertreter herzlich ein.
An diesem Tag können Sie über die normalerweise gesperrte Talsperrenmauer laufen und einen Blick ins Schieberhaus werfen. Wissenswertes über die Talsperre und das daran angeschlossene Talsperrenverbundsystem Mittleres Erzgebirge vermitteln Mitarbeiter der Landestalsperrenverwaltung an vier Standorten rund um die Staumauer.
Im Wasserwerk Einsiedel des Zweckverbandes Fernwasser Südsachsen erfahren Sie durch während eines geführten Rundganges durch Mitarbeiter der Südsachsen Wasser GmbH wie die Aufbereitung des Talsperrenwassers zu Trinkwasser erfolgt. Als besonderen Service bietet das Wasser- und Umweltlabor den Besuchern Untersuchungen ihres Brunnen- oder Quellwassers an. Dafür müssen sie lediglich eine Wasserprobe in einem geeigneten Gefäß mitbringen.
Die AVS (Ausbildungsverband Versorgungswirtschaft Südsachsen gGmbH) gibt Informationen zu vielfältigen Ausbildungsberufen in der Wasserbranche. Auf dem Gelände des Wasserwerkes erwartet Sie weiterhin Spiel- und Bastelspaß für Groß und Klein. Die Geschichtsgruppe Einsiedel beteiligt sich durch eine Präsentation ihrer Ausstellung zur Geschichte von Talsperre und Wasserwerk.
Kleine Speisen und Getränke können auf dem Gelände des Wasserwerkes erworben werden.
Hintergrundinformation
Bereits nach wenigen Jahren nach der Einweihung konnte die Talsperre Einsiedel den Chemnitzer Wasserbedarf nicht mehr decken. Deshalb wurde zwischen 1903 und 1908 eine Rohwasserüberleitung gebaut und parallel dazu eine neue Talsperre – die Talsperre Neunzehnhain I. Die Ingenieurplanung für die „Erweiterung des Wasserwerkes der Stadt Chemnitz“ wurde auf der Weltausstellung 1900 in Paris mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Als Erweiterung kamen 1914 die Talsperre Neunzehnhain II und 1933 die Talsperre Saidenbach dazu. Die vier Talsperren bilden heute gemeinsam das Talsperrenverbundsystem „Mittleres Erzgebirge“, wobei die Talsperre Einsiedel als Pufferspeicher für das Wasserwerk Einsiedel dient.
Das Wasserwerk Einsiedel wurde seit Bestehen mehrfach modernisiert, erweitert und sowohl aufbereitungstechnisch als auch umwelttechnisch auf den Stand den Technik angepasst. Heute erhalten die Chemnitzer und viele Städte und Gemeinden im Erzgebirge und in Mittelsachsen Trinkwasser aus Einsiedel.
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