Das Kabinett hat in seiner heutigen Sitzung die Novellierung der sächsischen Fachkräfterichtlinie beschlossen. Damit erhalten die Regionen Sachsens auch in den kommenden Jahren Förderung zur Sicherung des Fachkräftebedarfs.
„Ich freue mich, dass wir dank der Richtlinie den Strukturaufbau in den Regionen geschafft haben und überall in Sachsen Projekte initiieren konnten. Mit der Novellierung gehen wir jetzt in Stufe zwei über – und kommen damit auch dem Wunsch der Regionen nach mehr Professionalisierung und Qualitätssicherung nach“, so Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Dulig.
Seit 2016 steht jedem sächsischen Landkreis und jeder kreisfreien Stadt über die Fachkräfterichtlinie ein Regionalbudget zur Verfügung, mit dem Projekte zur Fachkräftesicherung initiiert und durchgeführt werden können. Durch die aktuelle Novellierung können die regionalen Fachkräfteallianzen jeweils eine Personalstelle schaffen, um kontinuierlich die geschaffenen Strukturen zu festigen und qualitative Fachkräftesicherung vor Ort zu gestalten.
„Die Chancen und Herausforderungen der einzelnen Regionen sind ebenso unterschiedlich wie ihre Strategien zur Fachkräftesicherung. In den Jahren 2019 und 2020 stellen wir ihnen mit unserer Richtlinie dafür insgesamt rund 10 Mio. Euro zur Verfügung.“
Gefördert werden können jetzt auch Instrumente zur Sicherstellung des Fachkräftebedarfs unter den Bedingungen des digitalen Wandels und zur besseren Qualität der Arbeit. „Wenn es darum geht, die Attraktivität eines Arbeitsplatzes zu bewerten, spielen das Lohnniveau, eine offene Unternehmenskultur, Entwicklungsperspektiven und die Möglichkeit, Beruf und Privates zu vereinbaren, eine immer stärkere Rolle“, so Dulig.
Heimat für Fachkräfte
„Wie gut es uns künftig gelingt, Fachkräfte aus dem In- und Ausland zu gewinnen und sie zu halten, hängt auch stark von der Sichtbarkeit und der wahrgenommenen Attraktivität Sachsens, sächsischer Regionen und ihrer Arbeitgeber ab“, so Minister Dulig weiter. „Ich sehe es deshalb als unsere gemeinsame Aufgabe, einerseits für gute und attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen zu sorgen und andererseits mit diesen guten Rahmenbedingungen offensiv zu werben.“
Deshalb wurde die digitale Anlaufstelle www.heimat-für-fachkräfte.de ausgebaut und um viele Services erweitert. Ziel war es, die Sichtbarkeit der sächsischen Regionen zu erhöhen.
Die Entscheidung, einen Job anzunehmen und dafür vielleicht auch seinen Lebensmittelpunkt zu verlegen, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidungskriterien beispielsweise für junge Familien sind gute und gut erreichbare Kitas und Schulen, vielfältige Sport-, Kultur- und Freizeitmöglichkeiten und nicht zuletzt kostengünstiger Wohnraum.
Deshalb ist www.heimat-für-fachkräfte.de ein Lotse, der den Besuchern passende Angebote und Initiativen vorstellt und Orientierung gibt. Neben Themen zu Beruf, Aus- und Weiterbildung unterstützt das Fachkräfteportal die Regionen beim Imageaufbau und bei der Vernetzung.
„Sachsen soll Heimat für Fachkräfte werden. Wir sind offen für jede und jeden, der sich in Sachsen entwickeln möchte und seine Zukunft hier schmieden will. Unsere kostbarste Ressource sind und bleiben gut ausgebildete Fachkräfte“, so Dulig.
Hintergrund:
Über 40 Prozent der Unternehmen suchen gegenwärtig Fachkräfte. Bis 2030 wird das Erwerbspersonenpotenzial in Sachsen – das sind alle erwerbsfähigen Menschen zwischen 15 und 65 bis – um rund 300.000 Personen zurückgehen. Gleichzeitig werden die Menschen in Sachsen älter, es scheiden deutlich mehr Arbeitnehmer aus als nachkommen und die Fachkräfteengpässe verstärken sich deutlich.
Bis heute wurden in allen sächsischen Regionen 315 Projekte durch die 13 regionalen Fachkräfteallianzen gefördert. Insgesamt wurden Mittel in Höhe von 15,9 Millionen. Euro bewilligt. Den Schwerpunkt der Förderung setzt ein Großteil der Regionen auf Kampagnen und Veranstaltungen zur Fachkräftesicherung, um die Potenziale der jeweiligen Region deutlich zu machen.
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