Die Rote Brücke am Fuß der Festung Königstein war die erste Verteidigungseinrichtung der einst uneinnehmbaren Wehranlage. Im Angriffsfall hätte sie in wenigen Sekunden hochgeklappt werden können. Die Mechanik aus dem Jahr 1886 funktioniert bis heute. Am Internationalen Museumstag am Sonntag, dem 19. Mai, setzen sie Mitglieder des Festungsvereins Königstein zwischen 12 und 16 Uhr in Bewegung.
Der Festungsverein widmet sich seit 1991 der Erforschung und der Förderung der Bergfestung. Er hat bei der Freilegung verschütteter unterirdischer Räume geholfen, geht in Archiven der Geschichte der Festung und ihrer Bewaffnung nach, und er unterstützt die Öffentlichkeitsarbeit durch Führungen zu besonderen Anlässen.
Die Vorführung der Roten Brücke am Internationalen Museumstag gehört zu den Höhepunkten im diesjährigen Vereinskalender. An einem Infostand informieren die ehrenamtlichen Mitglieder über ihre Arbeit, zeigen historische geografische und militärische Karten, stellen ihre Veröffentlichungen vor und laden Kinder zum Festungsquiz ein.
Sonderführung mit Riesenweinfass-Keller
Ein weiteres Highlight am Museumstag ist die Sonderführung „Festung exklusiv“. Dabei erhalten Besucher Einblick in ein unterirdisches Munitionsladesystem und lernen das mechanische „Tischlein-deck-dich“ kennen, mit dem schon August der Starke seine Gäste verblüffte. Auch der Weinkeller des Kurfürsten, in dem sein 240 000 Liter fassendes Riesenweinfass stand, wird geöffnet. Die Führung startet 13:30 Uhr vor dem Informationsbüro.
Der Internationale Museumstag ist eine Initiative des Internationalen Museumsrates ICOM. Er soll den Reichtum und die Vielfalt der weltweiten Museumslandschaft in den Fokus rücken. Das diesjährige Motto „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ lenkt den Blick auf das immaterielle Kulturerbe. Bundesweit beteiligen sich über 1800 Museen, 100 davon in Sachsen.
Die Vorführung der Roten Brücke und der Eintritt zu den Ausstellungen der Festung sind im regulären Eintrittspreis enthalten. Die Sonderführung „Festung exklusiv“ kostet zusätzlich zehn Euro für Erwachsene und fünf Euro für Kinder zwischen sieben und 16 Jahren.
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