Am Donnerstag, 16.05.2019 zeigt das globalisierungskritische Kino von Attac Leipzig am Campus Augustusplatz der Universität Leipzig den Film „Concerning Violence – Nine scenes from the antiimperialistic self-defence“ (Schweden 2014). Im Anschluss findet eine Diskussion statt. Eintritt ist frei.

In anderthalb Wochen sind EU Wahlen und die Parteien bemühen sich die EU als fortschrittliches oder gar demokratisches Konstrukt darzustellen. Ein nahezu unkritischer Hype vor der Wahl zum EU-Parlament läuft seit Wochen auf allen Kanälen und reicht bis in linke Milieus hinein.

Ausgeblendet wird dabei der neoliberale und imperialistische Charakter der EU, welche kontinuierlich anderswo Armut, Hunger und Not produziert aber auch innerhalb Europas die sozialen Verwerfungen vorantreibt und damit den Nationalismus erst hoffähig macht.

In diesem Kontext zeigt das globalisierungskritische Kino am Donnerstag, 16.5.19 um 19 Uhr den Film “Concerning Violence – Nine scenes from the anti-imperialistic self-defence” im Hörsaal 2 der Universität Leipzig.

Der Film erzählt auf der Grundlage von Frantz Fanons berühmtem Buch “Die Verdammten dieser Erde” (1961) von den Aufständen, die zur Entkolonialisierung Afrikas führen sollten. Mit dem Input des Filmes soll auf die aktuelle Rolle der EU und der heutigen Abhängigkeiten afrikanischer Staaten geblickt werden.

Mike Nagler, einer der Organisatoren der Filmreihe: “In Folge der Economic Partnership Agreements (EPAs) überschwemmen EU-Waren seit Jahren die fragilen afrikanischen Märkte. So wird Bestehendes zerstört und neue Unternehmungen die zu mehr wirtschaftlicher Unabhängigkeit in den Ländern des Südens führen, werden im Keim erstickt. Das ganze nicht selten unter dem Deckmantel der Entwicklungshilfe, die sich oft bei genauerem Hinsehen als Außenwirtschaftsförderung für das deutsche und europäische Kapital entpuppt. Fanons Voraussagen und Warnungen über die so genannte postkoloniale Zeit sind aus verschiedenster Perspektive auf erschütternde Weise bestätigt worden.”

Der Film konzentriert sich vor allem auf Archivmaterial, das schwedische Dokumentarfilmer und Fernsehjournalisten zwischen 1966 und 1984 in Afrika aufgenommen haben. Aufnahmen von der Befreiungsbewegung in Angola, der Frelimo in Mozambique und dem Unabhängigkeitskampf in Guinea-Bissau werden dokumentarische Bilder von schwedischen Missionaren in Tansania und einem Streik in einer schwedischen Mine in Liberia gegenübergestellt.

Die Musikerin Lauryn Hill erweckt die polarisierenden Texte Fanons zum Leben, die das Bildmaterial strukturieren und kommentieren. Ein Blick auf heutige Konflikte, die entlang der alten Kolonialgrenzen schwelen, zeigt, dass Afrika auch fast 60 Jahre nach Fanons Tod die Folgen der jahrhundertelangen europäischen Raubzüge und (anhaltenden) Interventionen noch lange nicht überwunden hat.

Im Anschluss soll über den Film, das Werk Fanons und die heutigen Abhängigkeiten der Länder des globalen Südens von der EU diskutiert werden.

Was: Film, “Concerning Violence – Nine scenes from the anti-imperialistic self-defence” (Schweden 2014)
Wann: Donnerstag, 16. Mai 2019 um 19 Uhr.
Ort: Universität Leipzig, Hörsaal 2, Hörsaalgebäude, Campus Augustusplatz.

Anschließend Diskussion mit Dr. Sarah Ruth Sippel (Institut für Ethnologie Uni Leipzig).

Der Eintritt ist frei.

Die globaLE ist eine Initiative von Attac Leipzig, welche seit 2004 existiert und dieses Jahr wieder regelmäßig ab Ende Juli bis Mitte November stattfindet. Das komplette Programm findet sich ab Ende Mai auf: http://www.globale-leipzig.de/

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