Seit dem 17. Mai 2019 ist das Gewässerbehandlungsschiff "BRAHE III" auf dem Hainer See im Einsatz. Zuvor wurde es vom Störmthaler See nach dem beendeten Einsatz zur Beladestelle am Nordufer des Hainer Sees umgesetzt. Die Arbeiten zur Neutralisation werden voraussichtlich bis Mitte Juni 2019 andauern. Dabei werden rund 1.000 Tonnen Kalksteinmehl in den Gewässerkörper eingebracht.
Der Zeitpunkt und die Dauer des Schiffseinsatzes sind abhängig von der jeweiligen pH-Wert-Situation des Sees. Im April 2019 lag der pH-Wert für den Hainer See bei 5,6. Im März 2019 lag er noch bei 6,1. Somit wurde der vorgeschriebene Zielwert für die Bergbaufolgeseen von 6 bis 8 unterschritten. In Abhängigkeit der pH-Wert-Entwicklung sind ggf. auch mehreren Kampagnen im Jahr pro See möglich. Die Kalk-Einträge und deren Auswirkungen auf die See-Parameter werden parallel mittels eines Monitorings überwacht und dokumentiert.
Die absinkenden pH-Werte sind auf eine wiederkehrende Rückversauerung einzelner Bergbaufolgeseen aufgrund ihrer geologischen Beschaffenheit zurückzuführen. Um dieser Rückversauerung entgegenzuwirken, wird mithilfe des Schiffes alkalisch wirkendes Kalksteinmehl in den Bergbaufolgesee eingebracht. Auf diese Weise wird das Seewasser neutralisiert. Die Maßnahme wurde von der Landesdirektion Sachsen wasserrechtlich genehmigt.
Das Verfahren der Neutralisation hat sich bereits bei anderen Güteverbesserungsmaßnahmen bewährt. Das dabei eingesetzte Kalksteinmehl ist sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt unbedenklich.
Keine Einschränkungen für Seenutzer
Mit der Neutralisation der Bergbaufolgeseen sind keine öffentlichen Nutzungseinschränkungen verbunden. Das Baden in den Seen ist weiterhin möglich. Bootsbesitzer und Schwimmer sollten einen angemessenen Abstand zum Gewässerbehandlungsschiff halten, um eine gegenseitige Gefährdung auszuschließen.
Die Maßnahme wird von der ETK GmbH aus Zeitz realisiert. Finanziert wird die Maßnahme im Rahmen des § 2 des Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung.
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