„Partizipation durch Kunst“ ist der Titel des diesjährigen Treffens von Trans Europe Halls (TEH), einem Netzwerk kultureller Zentren in freier Trägerschaft mit Mitgliedern aus ganz Europa. Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange würdigte anlässlich der Eröffnung das gastgebende Dresdner Zentralwerk als hervorragenden Ort für dieses Forum des Austauschs, der Inspiration und der Weiterentwicklung einer Vision.
„Dabei geht es einerseits um die Teilhabe aller an Kunst und Kultur. Umgekehrt wird auch darüber diskutiert, was Kunst- und Kulturschaffende aus ihrem Umfeld in die Mitte der Gesellschaft bringt. Ich setze große Hoffnungen in die Entwicklung zukunftsorientierter Visionen für Kunst und Kultur und die Umsetzung der Ideen und Strategien, die daraus entstehen. All diejenigen, die sich für Partizipation engagieren, eint die demokratische Überzeugung, dass Teilhabe der Schlüssel dazu ist, die Positionen anderer zu verstehen und zu erkennen, dass wir in der Gesellschaft gemeinsame Ziele abstecken müssen.“
Das Zentralwerk Dresden versteht sich als Kulturwerkstatt und Begegnungsstätte zwischen Kunst- und Kulturschaffenden und den Bürgern der Stadt. Dr. Eva-Maria Stange: „Ich bin dankbar, dass die hier gepflegte Haltung von Offenheit, Respekt und Toleranz in die Dresdner Gesellschaft getragen wird. An diesem Ort wurden während des Zweiten Weltkrieges von Zwangsarbeitern, Juden und Frauen aus dem nahegelegenen Konzentrationslager unter fürchterlichen Bedingungen Rüstungsgüter hergestellt. Das Zentralwerk verwandelt einen Ort, der in der Vergangenheit für Krieg und Unterdrückung stand, in ein öffentliches Zentrum, das dem europäischen Ideal einer freiheitlichen, friedlichen und solidarischen Gemeinschaft entspricht. Von europäischen Projekten und Kooperationen wie die Mitgliedschaft bei TEH profitiert nicht nur die Stadt Dresden, sondern ganz Sachsen.“
TEH engagiert sich seit 1983 dafür, Europas Industriebauten für Kunst, Kultur und Aktivismus zu gewinnen und neu zu gestalten. Das diesjährige Konferenzthema Partizipation bezeichnete die Ministerin als eine alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens betreffende Aufgabe. Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) habe eine Konzeption zur kulturellen Kinder- und Jugendbildung erarbeitet, die räumliche, soziale oder bildungsbezogene Hürden abbauen soll.
Außerdem gehe es um die konsequente Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention. Der Freistaat schaffe mit umfassenden Förderungen Rahmenbedingungen, die Menschen mit Behinderung die Teilhabe an allen Aspekten des gesellschaftlichen Lebens ermöglichte. Ein Teil der Förderung fließe in die Finanzierung einer landesweit agierenden Servicestelle Inklusion im Kulturbereich, sagte die Ministerin weiter.
Keine Kommentare bisher