In der sächsisch-polnischen Grenzregion können weitere neun Projekte im Rahmen des Kooperationsprogramms Polen – Sachsen 2014-2020 umgesetzt werden. Die neuen Vorhaben aus den Bereichen des Natur- und Kulturerbes werden mit insgesamt 7,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Das hat der binationale Begleitausschuss des Kooperationsprogramms auf seiner Tagung in der vergangenen Woche beschlossen.
„Die Bewahrung, der Schutz und die Förderung des Natur- und Kulturerbes ist unsere Verpflichtung, der wir gemeinsam mit unseren Partnerregionen Niederschlesien und Lubuskie verantwortungsvoll nachgehen“, sagte Staatsminister Thomas Schmidt. „Dank der nun genehmigten Projekte profitiert die Grenzregion sowohl schon heute als auch in der Zukunft.“
So realisieren die Stiftung Fürst-Pückler-Park und die Stadt Weißwasser gemeinsam mit der polnischen Nachbarstadt Łęknica ein Projekt zur Erhöhung der Zugänglichkeit des einzigartigen Kultur- und Naturerbes des Muskauer Faltenbogens. Im Rahmen des Projektes werden ein Natur- und Kulturzentrum in Łęknica etabliert und das Tourismuszentrum in Weißwasser eingerichtet. Auch zahlreiche gemeinsame Aktionen zur Vermarktung der UNESCO-Objekte der Region sind geplant.
Die Förderung beläuft sich auf 112 000 Euro. Ein weiteres Projekt unter dem Titel „Denk Mal: Unser Erbe – Deine Zukunft“ befasst sich mit der Erhaltung des Kulturerbes in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec. Die Projektpartner werden in den nächsten zwei Jahren das Kulturhaus in Zgorzelec (ehemals Oberlausitzer Gedenkhalle) modernisieren und in Görlitz das Gebäude der „Alten Mälzerei“ im Tivoli-Komplex wiederaufbauen. Das Vorhaben wird mit mehr als 2,2 Millionen Euro unterstützt.
Dank der Kooperation des Schlesischen Museums in Görlitz mit dem Nationalpark Riesengebirge in Jelenia Góra werden die Bereiche Kultur und Natur in einem Projekt vereint. Neben der Erneuerung der Dauerausstellung im Schlesischen Museum soll ein historisches Gebäude im ehemaligen Gut der Familie Schaffgotsch in Jelenia Góra – Sobieszów in ein modernes Informations- und Ausstellungszentrum des Nationalparks umgebaut werden.
Beide Institutionen planen auch eine Reihe von kulturellen, wissenschaftlichen und pädagogischen Aktivitäten, mit denen insbesondere die junge Generation für das gemeinsame Natur- und Kulturerbe Schlesiens sensibilisiert werden soll. Das Vorhaben wird mit 2,3 Millionen Euro gefördert.
Hintergrund:
Das Kooperationsprogramm INTERREG Polen – Sachsen 2014-2020 unterstützt Vorhaben, die im sächsisch-polnischen Grenzraum umgesetzt werden und zur Lösung von gemeinsamen Herausforderungen der regionalen Entwicklung beitragen. Das Fördergebiet erstreckt sich auf deutscher Seite über die Landkreise Görlitz und Bautzen und auf der polnischen Seite über die Unterregion Jelenia Góra der Wojewodschaft Niederschlesien und den Landkreis Żarski in der Wojewodschaft Lubuskie.
Für die Überbrückung gemeinsamer Entwicklungsbarrieren im polnisch-sächsischen Grenzgebiet stehen 70 Millionen Euro aus dem EFRE zur Verfügung. Das Kooperationsprogramm unterstützt die grenzübergreifende Zusammenarbeit in den Bereichen (Prioritätsachsen): Gemeinsames Natur- und Kulturerbe, Regionale Mobilität, Grenzübergreifende Aus- und Weiterbildung sowie Partnerschaftliche Zusammenarbeit und institutionelles Potential. Seit dem Programmstart wurden bereits 63 Projekte mit rund 63 Millionen Euro bestätigt.
Kooperationsprogramm | http://www.plsn.eu
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