Aufatmen im Elefantentempel Ganesha Mandir: Die Operation des Nabelbruchs beim Elefantenjungtier im Zoo Leipzig hat heute erfolgreich stattgefunden. Das Jungtier ist aufgewacht und hat bereits wieder getrunken. Mit 140 kg Körpergewicht war es kräftig genug, um den seit einigen Wochen bevorstehenden Eingriff vorzunehmen.
Für das Operationsteam, bestehend aus Experten der Klinik für Pferde von der Veterinärmedizinischen Fakultät Leipzig sowie dem Team um Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard, war es die erste Operation dieser Art bei einem Elefanten. Schon die notwendige Narkose stellte aufgrund der vergleichsweise wenigen Erfahrungen auf diesem Gebiet eine Herausforderung dar.
Das Jungtier wurde zunächst im Innengehege des Elefantentempels narkotisiert und dann in die zooeigene Tierklinik gefahren, wo unter sterilen Bedingungen in einer knapp einstündigen Operation der Nabelbruch behoben und die verschiedenen Gewebeschichten vernäht wurden. Zurück im Elefantentempel Ganesha Mandir erwachte das 14 Wochen alte Jungtier nach Gabe des Gegenmittels unmittelbar wieder. Kurz darauf durfte es die erste Portion Ersatzmilch trinken, nachdem es seit Mitternacht nüchtern geblieben war.
„Wir sind mit dem Verlauf der Operation zufrieden. Es hätte heute nicht besser laufen können. Jetzt müssen wir den Heilungsprozess abwarten,“ schätzte Zootierarzt Dr. Andreas Bernhard im Anschluss ein. Die kommende Nacht wird zeigen, ob der kleine Bulle die Narkose und Operation gut überstanden hat und die Verdauung ihre reguläre Funktion wieder aufnimmt. Die Wundheilung wird einige Wochen dauern.
Der Start ins Leben verlief für den am 25. Januar geborenen Asiatischen Elefanten mehr als holprig. Trotz wochenlanger Bemühungen hatte Mutter Hoa das Jungtier nicht angenommen, so dass die Ernährung auf Ersatzmilch umgestellt wurde und enorme Anstrengungen unternommen worden sind, um den Elefantenkühen Don Chung und Rani als Tanten die Verantwortung für die Betreuung zu übergeben. Während die 36-jährige Don Chung diese Aufgabe geduldig und mit Ruhe meisterte, hat sich die neunjährige Rani, die ebenfalls ein Jungtier erwartet, erst allmählich an diese Rolle gewöhnt.
„Das Team um alle direkt und indirekt beteiligten Mitarbeiter hat bis hierher eine enorme Leistung vollbracht. Ein großer Dank geht auch an die Experten der Pferdeklinik. Wir hoffen sehr, dass der junge Bulle den Eingriff gut übersteht und sich trotz der Ersatzmilch gut entwickelt“, sagt Zoodirektor Prof. Jörg Junhold. Vorausgesetzt es gibt keine Komplikationen, ist der Elefantentempel ab Mittwoch wieder für die Zoobesucher geöffnet.
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