Zu den 24-stündigen Warnstreiks im regionalen Linienverkehr Sachsens erklärt Marco Böhme, mobilitätspolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke: Wer täglich im Schichtdienst einen Bus steuert, trägt große Verantwortung für die Fahrgäste, steht unter ständigem Zeitdruck und wirkt zugleich als wichtige Stütze umweltfreundlicher Mobilität, die sich für uns alle auszahlt. Deshalb kann es nicht angehen, dass Beschäftigte hinterm Lenkrad mit einem Einkommen von rund zwölf Euro die Stunde abgespeist werden – zum Vergleich: Das ist der Betrag, der zurzeit als Mindestlohn gefordert wird, der auch vor Altersarmut schützt.
Deshalb solidarisieren wir uns auch mit diesem Streik und unterstützen die Forderungen. Denn wenn der öffentliche Personenverkehr aufgewertet wird, was ja angeblich alle politischen Kräfte wollen, dann muss dies auch mit mehr Wertschätzung für die Menschen einhergehen, die tagtäglich mit ihrer Arbeit das Rückgrat des ÖPNV bilden.
Das ist auch deshalb notwendig, weil es schon jetzt nicht gelingt, alle Stellen zu besetzen. Wir brauchen aber künftig viel mehr Busse und nicht weiter ausgedünnte Fahrpläne – deshalb muss die Attraktivität der Jobs im ÖPNV erhöht werden, das sollte auch der Arbeitgeberverband Nahverkehr begreifen. Offenbar braucht er den Druck der Streiks, um sich zu dieser Erkenntnis durchzuringen.
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